Dirigentin Young: Kultur in Orchestern verändert sich

24. Februar 2021 - 13:06 Uhr

Hamburg/Berlin (MH) – Die Kultur in den Orchestern der Welt verändert sich. Davon ist die Dirigentin Simone Young überzeugt: "Die Zeiten der alten Autokraten, Männer mit langen weißen Haaren, schlecht gelaunt, die alle kritisiert und alles schlecht gefunden haben, die Zeiten sind eigentlich vorbei", sagte die Künstlerin im stern-Podcast "Die Boss – Macht ist weiblich", der am (heutigen) Mittwoch erscheint.

Simone Young

Simone Young

In ihrer australischen Heimat sei es schon am Anfang ihrer Karriere nicht so relevant gewesen, dass sie eine Frau gewesen sei, erklärt Young. Sie sei genervt und überrascht gewesen, dass sie in Deutschland und anderen Ländern so oft "die Erste" gewesen sei und darüber sprechen sollte. Es sei ein bisschen gewesen "wie mit einem Hund, der spricht", sagt sie, aber das sei uninteressant. "Interessant ist nur, was man sagt." Für sie zähle nur die Leistung, und dieser Gedanke setze sich auch in der Musik immer mehr durch. Dennoch würden derzeit nur eine Handvoll der 129 deutschen Berufsorchester von einer Frau geleitet.

Young (59) war von 2005 bis 2015 Generalmusikdirektorin des Philharmonischen Staatsorchesters und Intendantin der Staatsoper Hamburg. 2022 wird sie Chefdirigentin des Sydney Symphony Orchestra, mit dem sie in diesem Jahr bereits mehrere Konzerte gibt. Ihr Amtsantritt soll mit der Wiedereröffnung des Konzertsaals im Sydney Opera House nach zweijähriger Renovierung zusammenfallen.

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(wa)

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