New York/Berlin (MH) – Der frühere künstlerische Leiter der Metropolitan Opera New York, James Levine, ist tot. Das meldeten die "New York Times" und die "Washington Post" am Mittwoch unter Berufung auf Levines Arzt Len Horovitz. Demnach starb der Dirigent bereits am 9. März im kalifornischen Palm Springs. Er wurde 77 Jahre alt. Die Todesursache wurde zunächst nicht bekannt.
1943 in Cincinnati (US-Bundesstaat Ohio) geboren, wurde Levine 1943 zum Chefdirigenten der New Yorker MET ernannt. Ein Jahr später übernahm er den Posten des Generalmusikdirektors. Bis zu seinem letzten Aufritt an dem renommierten Opernhaus am 2. Dezember 2017 dirigierte er mehr als 2.500 Aufführungen von 85 verschiedenen Werken, wie die MET in einem Nachruf auf ihrer Website mitteilte.
Von 1999 bis 2004 war Levine auch Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Zudem arbeitete er mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern und dem Chicago Symphony Orchestra. Von 1973 bis 1993 war er Musikdirektor des Ravinia Festivals in Highland Park (Illinois).
Im Zuge der #MeToo-Debatte 2017 wurden gegen Levine Missbrauchsvorwürfe von männlichen Kollegen laut. Nach einer dreimonatigen Untersuchung durch externe Berater entließ die Metropolitan Opera den Dirigenten. Beide Seiten verklagten sich daraufhin gegenseitig auf Schadenersatz.
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(wa)
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