Sonntag, 20. Mai 2012 / 16:15 – 17:05 Uhr
ARTE
Dokumentation (Frankreich 2012, Erstausstrahlung) Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" gehören zu den bekanntesten Werken der klassischen Musik. Jeder kennt es, doch kaum einer weiß, dass dieses populäre Musikstück fast 200 Jahre in Vergessenheit geraten war. Bis heute ist es der Musikwissenschaft nicht gelungen, alle Rätsel und Geheimnisse der vier Violinkonzerte zu lüften. Die Dokumentation von Philippe Beziat lässt Vivaldi-Kenner zu Wort kommen und zeigt wegweisende Interpretationen von berühmten Musikern und Tänzern.
"Le quattro stagioni", die vier Violinkonzerte aus der Konzertsammlung op. 8 "Das Wagnis der Harmonie und der Erfindung" wurden 1725 von Antonio Vivaldi komponiert. Wie der Titel nahelegt, imitiert Vivaldi darin vor allen Dingen Naturphänomene – sanfte Winde, heftige Stürme und Gewitter sind Elemente, die in allen vier Konzerten auftreten. Jedes Konzert ist einer Jahreszeit gewidmet, und es sind vor allem die damit verbundenen Empfindungen, die mittels Tonmalerei beschrieben werden.
Jeder kennt das populäre Werk Vivaldis, doch in der Flut der rund 200 anderen Vivaldi-Konzerte ist es zunächst untergegangen und geriet fast zwei Jahrhunderte lang in Vergessenheit. Erst mit dem Aufkommen der Schallplatte wurden die "Vier Jahreszeiten" zum Verkaufsschlager.
Mit Hilfe von Vivaldi-Kennern, darunter der Dirigent und Geiger Fabio Biondi, die Geigerin Amandine Beyer, die Schriftsteller Marcel Marnat und Philippe Sollers sowie die Musikwissenschaftler Sylvie Mamy und Frédéric Delaméa, leuchtet der Film die Schattenzonen des Werkes aus. Archivaufnahmen mit den virtuosen Interpretationen von Nemanja Radulovic und Nigel Kennedy, Choreographien von Angelin Preljocaj und Roland Petit sowie große Arien mit Philippe Jaroussky und Cecilia Bartoli geben Einblick in das Schaffen Vivaldis. Abgerundet wird der Film mit Impressionen aus der Lagunenstadt Venedig, mit der das Gesamtwerk des Komponisten untrennbar verbunden ist.
(pt/wa)