Sonntag, 30. Januar 2022 / 17:30 – 19:10 Uhr
ARTE
Musik (Frankreich, Live-Übertragung) Die "Folle Journée" der bretonischen Stadt Nantes zieht auch 2022 wieder Tausende von Musikfans an, die in vier Tagen in über 400 Konzerten in die Klangwelten der Klassischen Musik eintauchen wollen. In diesem Jahr wird es sehr romantisch: Die "Folle Journée" widmet sich den Welten des "Wanderers" Schubert.
Franz Schubert (1797-1828) verkörpert sowohl durch sein Leben als auch dank seines Werks perfekt den romantischen "Wanderer". Er ist aber auch der letzte Vertreter einer gewissen Wiener Klassik. Der musikalische Nachkomme von Haydn und Mozart und Bewunderer Beethovens, der das unerreichbare Ideal darstellte, war gleichzeitig ein Erneuerer. Um eine zeitliche Perspektive zu bekommen: Noch bevor Beethoven 1824 seine 9. Symphonie in Wien uraufgeführt hatte, hatte Schubert bereits dreizehn Quartette und acht Symphonien geschrieben.
Franz Schubert war frei von allen Zwängen und stellte die musikalischen Formen auf den Kopf. Besonders in der Kunst des Liedes entfaltete er sein kreatives Genie. Über 400 hat er hinterlassen, darunter die Vertonungen von Goethes "Erlkönig" und "Gretchen am Spinnrade". Durch die Kraft seiner Musik wurde er den Meistern, die er verehrte (Goethe, Schiller, Heine), ebenbürtig. Er inspirierte auch zu freundschaftlichen Musikertreffen, die zur Institution wurden – die "Schubertiaden".
Franz Schubert starb 1828 im Alter von 31 Jahren, nur ein Jahr nach Beethoven, und hinterließ einen umfangreichen Katalog mit über 1.000 Werken. Er ist einer der Komponisten, die die nachfolgenden Generationen am stärksten beeinflusst haben. Unzählige Transkriptionen seiner Werke wurden im 19. und 20. Jahrhundert angefertigt, und seine Werke inspirieren auch noch die Komponisten von heute.
Im Abschlusskonzert der "Folle Journée" von Nantes präsentieren junge Musiker und Klassikstars eine bunte Mischung von bekannten Liedern und Werken für Kammermusik und Orchester. Auf dem Spielplan unter anderen das Andante aus dem Forellenquintett D 667, das Allegro aus der 8. Symphonie und einige seiner bekanntesten Lieder, allen voran "Der Erlkönig" nach dem gleichnamigen Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe.
(pt/MH)
Die Sendung ist auch auf ➜ ARTE Concert zu sehen.
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