Berlin (MH) – Die Saison 2022/23 steht für das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) zum Teil schon im Zeichen seines 100-jährigen Bestehens. Das sagte Chefdirigent Vladimir Jurowski am Dienstag bei der Programmvorstellung. Der Großteil der Jubiläumsveranstaltungen werde erst 2023/24 stattfinden. Das RSB führt seine Existenz auf die erste "Funk-Stunde Berlin", die erste Sendung des öffentlichen Rundfunks in Deutschland überhaupt, am 29. Oktober 1923 zurück.
Einige Programme der kommenden Spielzeit sind der Geschichte des Klangkörpers gewidmet: Komponisten wie Zemlinsky, Weill, Berg, Strawinsky und Prokofjew haben im ersten Jahrzehnt mit dem Orchester gearbeitet. "Aber auch herausragende Komponisten aus der DDR-Epoche wie Friedrich Goldmann werden nicht fehlen", so Jurowski. Zudem erklingen Meisterwerke der Sinfonik wie Mahlers 5. oder Schostakowitschs 4. Sinfonie sowie Musik des 21 Jahrhunderts. "Dass mit Ton Koopman, Philippe Herreweghe und Bernard Labadie Vertreter der historisch informierten Aufführungspraxis am Pult stehen werden, zeigt die stilistische Vielfalt des RSB", erklärte Jurowski.
Im Silvesterkonzert will das Orchester ein weiteres Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine setzen: "In der 9. Sinfonie von Beethoven werde ich das Podium mit der ukrainischen Dirigentin Natalija Ponomartschuk teilen", sagte Jurowski. "Nach der von mir dirigierten Uraufführung von Ralf Hoyers Werk "Prolog" und den ersten beiden Sätzen der Sinfonie kann niemand besser als eine ukrainische Dirigentin Schillers und Beethovens Aufruf zum Frieden überbringen."
Jurowski wirkt seit 2017 als Chefdirigent und künstlerischer Leiter des RSB. Seit 2021/22 ist er zudem Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. Dort folgte er auf seinen Landsmann Kirill Petrenko, der im Sommer 2019 die Leitung der Berliner Philharmoniker übernahm.
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(wa)
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