Lübeck/Berlin (MH) – Die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Universität zu Lübeck (UzL) haben eine gemeinsame Professur für Musikergesundheit gestartet. Die neue Stelle für Forschung, Lehre und Beratung besetzt mit dem Wintersemester 2022 der 38-jährige Daniel Sebastian Scholz. Das teilten beide Einrichtungen am Donnerstag mit.
Bundesweit gebe es rund zehn Musiker-medizinische Einrichtungen, Lübeck sei jedoch bislang der einzige Standort mit einer Spezialisierung auf neurologische, psychologische und psychotherapeutische Themen, hieß es. Die neue Professur werde "nicht nur einen oft unterschätzten klinischen Bedarf abdecken, sondern auch zu einer weiteren Vernetzung der Lübecker Hochschulen beitragen", sagte der Vizepräsident Medizin der Universität Lübeck, Thomas Münte.
"Der Bedarf an qualifizierter Beratung ist enorm und in den letzten Jahren auch stark gestiegen", erklärte Scholz. Beispielsweise litten rund 50 Prozent der Musiker zeitweise unter Lampenfieber. "Immer mehr Hochschulen erkennen die Notwendigkeit hier vorzubeugen und zu unterstützen. Unser Schwerpunkt wird auf Prävention und der psychischen Gesundheit Musizierender liegen." Der 1983 in Tübingen geborene Scholz ist Neurowissenschaftler, Diplom-Psychologe, Verhaltenstherapeut und Musiker. Er hat elf Jahre lang am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin Hannover (IMMM) gearbeitet.
Die Anschubfinanzierung für die Professur leistete die Possehl-Stiftung Lübeck mit rund 600.000 Euro für zunächst fünf Jahre. Nach einer Evaluation soll die Professur verstetigt und von der MHL und UzL weiterfinanziert werden.
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(wa)
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(17.02.2021 – 20:24 Uhr)
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