Heiterer "Fliegender Holländer" an Komischer Oper Berlin

27. November 2022 - 23:34 Uhr

Berlin (MH) – Richard Wagner und Humor? Davon habe der Komponist (1813-1883) eine Menge besessen, sagt Regisseur Herbert Fritsch und hat an der Komischen Oper Berlin eine gänzlich ungewohnte Deutung des "Fliegenden Holländers" auf die Bühne gebracht. Für seine leichte, operettenhafte Inszenierung hat er ein Bühnenbild wie in ein Kinderzimmer gestaltet. Kostümbildnerin Bettina Helmi hat die Chorsolisten in Puppenkleidchen und Matrosenanzüge gesteckt.

"Der fliegende Holländer"

"Der fliegende Holländer"

Beim Publikum im vollbesetzten Haus kam die Premiere am Sonntag glänzend an. Am Schluss gab es viel Beifall und kaum Buh-Rufe. Nur ein Zuschauer hatte schon mittendrin den Saal verlassen mit den Worten: "Eine Schande, diese Aufführung."

Die Sänger waren hervorragend, allen voran Günter Papendell in der Titelpartie und Jens Larsen, der als Daland sein komödiantisches Talent voll ausspielen konnte. Schön auch Daniela Köhler, wenngleich in den oberen Tönen ein wenig scharf. Riesenapplaus erhielten das überzeugend spielende Orchester unter der Leitung von Dirk Kaftan sowie die großartig in Szene gesetzten Chorsolisten und die Komparserie.

Es war die erste Neuproduktion des 1843 uraufgeführten Stücks an der Komischen Oper Berlin seit mehr als zehn Jahren.

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(wa)

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