Halle/Berlin (MH) – Die italienische Mezzosopranistin Anna Bonitatibus erhält 2023 den Händel-Preis der Stadt Halle. Damit würdige man "ihre grenzenlose Begeisterung, mit der sie seit Jahren Händels Musik interpretiert sowie ihren leidenschaftlichen Einsatz, der zur Aufführung auch weniger bekannter Werke führt", teilte die Stiftung Händel-Haus am Dienstag mit. Der undotierte Ehrenpreis Preis wird der Sängerin im Rahmen der Händel-Festspiele verliehen.
Eröffnet wird das Festival am 26. Mai 2023 mit der Oper "Serse". Zu Beginn der Premiere singt Bonitatibus die berühmte erste Arie "Ombra mai fu". Bis zum 11. Juni sind 70 Haupt- und zahlreiche Begleitveranstaltungen an 17 Aufführungsorten in und um Halle (Saale) geplant. Zu dem Programm unter dem Motto "Die Oper: Streit um Dideldum und Dideldi" zählen sechs Opern, zwei Oratorien sowie Konzerte und eine internationale wissenschaftliche Konferenz.
Das Festival könne nahtlos an die Jubiläumsausgabe zum 100-jährigen Bestehen 2022 anknüpfen, sagte Intendant Clemens Birnbaum. "Dabei haben wir das Musiktheaterschaffen Händels in den Vordergrund gerückt. Wir möchten daran erinnern, dass der Komponist in London wiederholt Schwierigkeiten hatte und reagieren musste, damit seine italienischen Opern vom Publikum erfolgreich angenommen wurden."
Neben dem Händelfestspielorchester und der Staatskapelle Halle gastieren renommierte Ensembles aus ganz Europa, darunter Modo Antiquo aus Florenz, die Brüsseler The New Baroque Times, das Krakauer Ensemble Capella Cracoviensis, das Concerto Köln und die Berliner Lautten Compagney. Als Solisten erwartet das Festival etwa die Sopranistinnen Anna Prohaska und Julia Lezhneva, den Tenor Julian Prégardien und den Bariton Sergio Foresti. Am Dirigentenpult sind unter anderem Jana Semerádová und Wolfgang Katschner zu erleben.
Der Komponist Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurde in Halle geboren. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in London, wo er auch starb. Nach Halle kommen jährlich Tausende Menschen aus dem In- und Ausland eigens wegen seiner Musik. Mit einer Neuproduktion von "Orlando" 1922 beim ersten "Hallischen Händelfest" begann die Renaissance der Händel-Opern. Bis 2018 wurden bei den heutigen Händel-Festspielen alle 42 Opernwerke Händels in seiner Heimatstadt aufgeführt. Damit war Halle die erste Stadt der Welt, in der alle Händel-Opern inszeniert wurden.
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(wa)
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