Gütersloh/Berlin (MH) – Welchen Stellenwert haben Theater, Oper und klassische Konzerte in Deutschland? 91 Prozent der Erwachsenen finden es wichtig, die kulturellen Angebote der Theaterhäuser für kommende Generationen zu erhalten. Diese sollten weiter mit öffentlichen Mitteln finanziert werden, meinen 76 Prozent. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des Liz-Mohn-Centers der Bertelsmann-Stiftung hervor. Die Angebote gehörten zur Bildung (91 Prozent) und kulturellen Identität (82 Prozent).
Die Zustimmung zum Erhalt der kulturellen Angebote ist in allen Altersgruppen fast gleich hoch. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind 92 Prozent dieser Meinung, bei den 30- bis 44-Jährigen 89 Prozent. Auch die öffentliche Finanzierung befürworten Jüngere ebenso stark wie Ältere. "Gemessen an der zugeschriebenen Relevanz müsste das Publikum eigentlich in die Kulturinstitutionen strömen. Das Gegenteil ist leider momentan der Fall", erklärte Dorothea Gregor, Kulturexpertin des Liz-Mohn-Centers. So hätten 43 Prozent der 18- bis 29-Jährigen das Gefühl, das Angebot richte sich gar nicht an sie.
Die Entscheider in den Institutionen sollten den großen Rückhalt in der Bevölkerung nutzen, um ihr Publikum besser kennenzulernen, zu erreichen und zu begeistern, resümierte Gregor. Aus den Umfrageergebnissen ergäben sich Handlungsempfehlungen. So wünschten 85 Prozent der Menschen Angebote, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richten und die für jeden verständlich sind (81 Prozent). Die Häuser sollten sich als Treffpunkt für Menschen verstehen, meinen 80 Prozent der Befragten. Auftrittsmöglichkeiten von Laientheatergruppen und -orchestern wünschen sich 74 Prozent.
Für den erstmals erstellten "Relevanzmonitor Kultur" wurden 2.505 Frauen und Männer ab 18 Jahren befragt. Die bundesweit repräsentative Untersuchung soll 2025 und 2027 erneut durchgeführt werden.
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(wa)
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