Berlin (MH) – Die neue Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin, Joana Mallwitz, präsentiert neue Formate. Für ihre erste Saison hat sie mit dem Konzerthaus "Night Sessions" entwickelt, moderierte Orchesterkonzerte mit Gesprächsgast am späten Freitagabend. Zudem bringt die ehemalige Generalmusikdirektorin in Erfurt und Nürnberg ihre "Expeditionskonzerte" mit. "Wir nähern uns den großen Meisterwerken der klassischen Musik aus unterschiedlichen Richtungen, horchen in Details hinein", erklärte Mallwitz am Mittwoch in Berlin. Dabei verbinde sie, teils vom Klavier aus, Hintergrundgeschichten und Anekdoten mit musikalischen Entdeckungen. Am Ende erklinge jeweils das ganze Werk, etwa Mendelssohns "Italienische" Sinfonie oder Beethovens "Eroica".
In ihrer ersten von zunächst fünf Spielzeiten plant Mallwitz 36 Konzerte mit dem Konzerthausorchester Berlin. Zur Saisoneröffnung am 31. August präsentiert sie die ersten Sinfonien von Sergej Prokofjew, Kurt Weill und Gustav Mahler. Am 3. September ist die neue Chefdirigentin beim Tag der Offenen Tür zu erleben. An fünf Tagen im November kann das Publikum die in Hildesheim geborene Künstlerin in unterschiedlichen Facetten und Kontexten kennenlernen. Unter dem Titel "Mostly Mallwitz" macht sie Kammermusik mit Orchestermitgliedern, moderiert und lädt zu einem Wandel- und einem Familienkonzert ein.
Die traditionelle Hommage des Berliner Konzerthauses gilt in der kommenden Saison der Pianistin Elisabeth Leonskaja. Auf dem Programm vom 22. Februar bis zum 3. März 2024 stehen unter anderem Griegs Klavierkonzert, beide Klavierkonzerte von Brahms, Beethovens letzte Klaviersonaten, Werke der Zweiten Wiener Schule, Schumanns Klavierquintett mit dem Konzerthaus Quartett und ein öffentlicher Meisterkurs mit Studenten der Hochschule für Musik Hanns Eisler.
"Artist in Residence" der Spielzeit 2023/24 wird der Geiger Augustin Hadelich. Als Solist ist er in drei Programmen mit dem Konzerthausorchester zu erleben. Hinzu kommen ein Bach-Rezital, Kammermusik mit Cellistin Marie-Elisabeth Hecker und Pianist Martin Helmchen, ein Konzert mit den Berliner Barock Solisten und das neue Gesprächsformat "Universum Augustin Hadelich" mit weiteren Gästen.
Trotz Corona-Einschränkungen hatte das Konzerthaus Berlin 2022 schon wieder Besucherzahlen auf vorpandemischem Niveau. Zu den 270 Eigen-Veranstaltungen kamen den Angaben zufolge 117.595 Menschen. Die durchschnittliche Auslastung lag mit 83,3 Prozent Auslastung nur wenig unter dem Spitzenwert von 85,3 Prozent im Jahr 2018.
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(wa)
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