Die Unesco-Welterbekomitee hat das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Das Opernhaus sei ein "einzigartiges Monument der europäischen Fest- und Musikkultur des Barock", erklärte das Komitee auf seiner Tagung am Samstag in St. Petersburg. Es sei eines der wichtigsten architektonischen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft im 18. Jahrhundert und in seiner ursprünglichen Form und Gestalt unverändert erhalten.
Erbaut wurde das Opernhaus Bayreuth von 1746 bis 1750 vom damals europaweit führenden Theaterarchitekten Giuseppe Galli Bibiena im Auftrag des Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach. Es repräsentierte den Typus des höfischen Festraumes der absolutistischen Gesellschaft. In Größe und Prachtfülle war es zu seiner Zeit nur mit Häusern in Wien, Dresden, Paris oder Venedig vergleichbar.
Das Opernhaus ist ein ganz aus Holz gefertigtes Logentheater mit bemalter Leinwand. Wegen seiner stuckierten, geschnitzten und gemalten Dekoration gilt das Opernhaus als weltweit einzigartig. Es ist die einzige Spielstätte, an der die Kunstgattung "Opera seria" als Repräsentationsform des politischen Systems des Absolutismus authentisch erfahren werden kann. Noch heute besitzt das Opernhaus die Funktion als lebendiger Aufführungsort des Musiktheaters. Auch die Akustik ist in ihrem Ursprung noch wie vor 270 Jahren erlebbar.
Das Unesco-Welterbekomitee, dem Experten aus 21 Ländern angehören, prüft auf seiner jährlichen Tagung, welche von den Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Stätten in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen werden. In diesem Jahr liegen dem Komitee insgesamt 33 Nominierungsanträge vor.
(wa)
Links:
http://www.unesco.de/
http://www.schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/objekte/bay_oper.htm/