Berlin (MH) – Der japanische Dirigent Seiji Ozawa ist tot. Wie japanische Medien am Freitag unter Berufung auf sein Management berichteten, starb der Musiker am 6. Februar an Herzversagen. Er wurde 88 Jahre alt.
Der 1935 im heutigen China geborene Ozawa arbeitete mit großen Orchestern in Amerika und Europa. Von 1965 bis 1969 war er Musikdirektor des Toronto Symphony Orchestra, von 1970 bis 1976 der San Francisco Symphony und von 1973 bis 2002 des Boston Symphony Orchestra.
2002 wurde Ozawa Musikdirektor der Wiener Staatsoper. Nachdem 2010 bei ihm Speiseröhrenkrebs festgestellt worden war, gab er diese Stellung auf, blieb aber als Konzertdirigent aktiv. Im selben Jahr verliehen ihm die Wiener Philharmoniker die Ehrenmitgliedschaft, ebenso wie die Berliner Philharmoniker 2016.
Zu den weiteren Auszeichnungen, die Ozawa erhielt, zählen das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2002), der Ehrenring der Wiener Staatsoper (2007), der Praemium Imperiale (2011), der Kennedy-Preis (2015) und 2022 der Österreichische Musiktheaterpreis.
"Es war ein Geschenk, mit diesem Künstler einen langen Weg gehen zu dürfen", erklärte der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Daniel Froschauer. "Wir werden Seiji Ozawa als Freund und musikalischen Partner schmerzlich vermissen." Mit ihm sei einer der großen Dirigenten unserer Zeit von uns gegangen.
"Ozawa hat das Wesen von Musik als weltumspannende Sprache über Nationen und Kulturen hinweg als Künstler und Mensch verkörpert", würdigte Österreichs Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. "Sein unvergleichlicher, eindrucksvoller Werdegang zu einem der größten Musiker unserer Zeit machte ihn schon zu Lebzeiten zu einer Legende. Er war Musik. Er wird uns fehlen."
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(wa)
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