Bamberg/Berlin (MH) – Die Heimstatt der Bamberger Symphoniker, die Konzert- und Kongresshalle Bamberg (KKH), muss saniert werden. Die Halle habe nach 30 Jahren bauliche Defizite, sagte Dominik Nakic, Geschäftsführer der Betreiberfirma bamberg congress und event, am Dienstag. Störanfällig sei vor allem die Elektroakustische Lautsprecheranlage (ELA), über die im Notfall auch die Alarmierung laufe. Da die ELA mit vielen anderen Komponenten im Haus verwoben sei, "ist eine umfangreiche Sanierung unumgänglich", betonte Nakic. Ein Sicherheitsrisiko bestehe aber nicht.
Eine Machbarkeitsstudie soll in den nächsten zwei Jahren klären, welche Baumaßnahmen an der Halle notwendig sind. Eine besondere Vorgabe sei dabei, "die Konzerte der Bamberger Symphoniker mit dem Baustellenablauf in Einklang zu bringen", erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD).
Der finanzielle Aufwand steht noch nicht fest. "Ob 60 Millionen Mark reichen werden, müssen wir abwarten", sagte Starke in Anspielung auf die Baukosten der 1993 eröffneten KKH. Klar sei, dass die Betreiberfirma eine solche Summe (gut 30 Millionen Euro) nicht aufbringen könne, sagte Finanz- und Immobilienreferent Bertram Felix. "Das müssen wir im städtischen Haushalt vorsehen, und auch dieser ist nicht allein in der Lage, diese gewaltige Investition zu stemmen."
Der Intendant der Bamberger Symphoniker, Marcus Rudolf Axt, verwies darauf, dass der Zuschuss des Freistaats Bayern für das Orchester – das 2004 vom Landtag zur Bayerischen Staatsphilharmonie ernannt wurde – maßgeblich davon abhänge, dass es sich weiterhin auf Weltklasse-Niveau bewegt. Dies sei jedoch nur möglich, wenn weiterhin Top-Solisten und -Dirigenten nach Bamberg kämen. "Und die kommen nur, wenn wir ein Konzerthaus mit Top-Akustik anbieten können." Der nach dem langjährigen Chefdirigenten Joseph Keilberth benannte Konzertsaal mit rund 1.400 Plätzen gilt als der beste Konzertsaal Bayerns.
Hinsichtlich der Unterbrechung des Spielbetriebs hofft Axt auf eine Sanierung in Teilabschnitten, die zwischen den einzelnen Bauphasen einen Saisonbetrieb ermöglicht. Mit verkürzten Spielzeiten und ausführlichen Tourneen könne das Orchester auch gelegentliche Abschnitte einer vollgesperrten Halle überbrücken. "Wir sind unseren Abonnenten, die uns oftmals über Jahrzehnte hinweg die Treue halten, eine verlässliche Planung der Konzerte schuldig", betonte der Intendant. Die Bamberger Symphoniker haben rund 6.000 Abonnenten, bei rund 80.000 Einwohnern der Stadt. Die Auslastung der Konzerte beträgt den Angaben zufolge regelmäßig über 95 Prozent.
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(wa)
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