Potsdam/Cottbus/Berlin (MH) – Berthold Schneider wird neuer Intendant am Staatstheater Cottbus. Der Stiftungsrat der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) bestätigte ihn am Dienstag einstimmig ab der Spielzeit 2026/27, wie das Kulturministerium mitteilte. Der jetzige Intendant Stephan Märki lässt seinen Vertrag im Sommer 2025 auslaufen. Für die Saison 2025/26 übernimmt Hasko Weber, derzeit noch Generalintendant in Weimar, übergangsweise die Leitung des Hauses.
Schneider sei ein vielfach ausgezeichneter Intendant, Regisseur und Dramaturg mit internationalem Profil und großer Erfahrung, erklärte Brandenburgs Kulturministerin und Vorsitzende des Stiftungsrates Manja Schüle (SPD). Während seiner Intendanz an der Oper Wuppertal (2016-2023) habe er sich als kreativer Kopf und großartiger Netzwerker gezeigt, der Menschen, Ideen und Einrichtungen zusammenbringe. "Damit passt er perfekt ins hochspannende und dynamische Cottbus", betonte Schüle.
Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) ergänzte, man schätze Schneiders Expertise sowie sein herausragendes Engagement als tatkräftiger Teamplayer und Kommunikator. "Überzeugt hat uns seine Vision, das Staatstheater Cottbus zukünftig durch Innovation und Exzellenz mit der Welt zu verbinden."
Der 1965 in Marburg geborene Schneider initiierte in seiner Zeit in Wuppertal unter anderem das Festival "Sound of the City" und das "Internationale Opernstudio NRW", eine Kooperation mit den Opernhäusern in Essen, Dortmund und Gelsenkirchen. Zudem ist er Mitbegründer des "Opernforums deutschsprachiger Theater", einem Zusammenschluss von 30 Opernintendanten. Schneider erhielt unter anderem den Preis für das beste Opernprogramm und den Theaterpreis des Bundes.
Als wichtig bei seiner Entscheidung für das Staatstheater Cottbus bezeichnete Schneider "unter andrem das hohe professionelle Niveau auf und hinter der Bühne, die spektakuläre Schönheit des Jugendstil-Theaters sowie das dynamische Umfeld einer Stadt und Region im Wandel". Er freue sich darauf, gemeinsam mit den Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen "ein spannendes und unverwechselbares Programm 'Made in Cottbus' zu entwickeln und präsentieren zu dürfen". Der jetzige Intendant Märki wünschte ihm "Fortune, Fingerspitzengefühl und gutes Gelingen".
Das Cottbuser Theater wurde 1908 eröffnet. 1992 wurde das Cottbuser Stadttheater zum Staatstheater ernannt. Es ist das einzige Mehrspartentheater Brandenburgs mit Musiktheater, Philharmonischem Orchester, Schauspiel und Ballett. Das Land unterstützt das Haus mit jährlich rund 17 Millionen Euro. Die Stadt Cottbus unterstützt das Theater jährlich mit sechs Millionen Euro. Weitere sieben Millionen Euro kommen aus dem Brandenburgischen Finanzausgleichsgesetz.
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(wa)
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