Berlin (MH) – Der "Preis Innovation" der Deutschen Orchester-Stiftung wird in diesem Jahr an zwei Klangkörper verliehen. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung geht zu gleichen Teilen an die Münchner Symphoniker und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Beide Orchester leisteten "herausragende und visionäre Zusammenarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen", erklärte der Juryvorsitzende Louwrens Langevoort.
"Ziel der Ensembles sei ist es, in enger Kooperation mit Projektpartnern, durch Workshops und Konzerte neue Maßstäbe für inklusive Konzerterlebnisse zu setzen." Der Jury sei bei der Preisvergabe bewusst, dass auch andere Klangkörper inklusive Projekte umsetzen. "Doch der Anspruch, Inklusion im Orchesteralltag konsequent zu verstetigen, die intensive Zusammenarbeit mit Organisationen und Profis aus dem Feld der Inklusion sowie die hohe Übertragbarkeit der Projekte sind innovativ und beispielgebend", sagte Langevoort. Beide Preisträger leisteten somit wichtige Beiträge auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft.
Bei dem Projekt "Masters of Inclusion" der Münchner Symphoniker in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen und dem Lehrstuhl für Geistige Entwicklung der LMU München gestalten Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen Programme und Konzerte, die sie einem inklusiven Publikum präsentieren. In dem Projekt "Konzert für alle" erarbeiten Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin in gemeinsamen Workshops mit Menschen mit Hör- und kognitiven Beeinträchtigungen neue Konzertformate mit visuellen Elementen wie Gebärdenpoesie, Live-Zeichnung und Lichtdesign.
Mit dem "Preis Innovation" will die Deutsche Orchester-Stiftung neue Ansätze würdigen, etwa bei Konzertformaten und Programmen, der Ansprache neuer Zielgruppen oder des Ensemblemanagements. Von 2017 bis 2019 als "Preis Innovatives Orchester" vergeben, können sich seit 2020 auch professionelle Chöre und Big Bands bewerben.
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(wa)
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