Bach-Archiv Leipzig erhält wertvolle Privatsammlung

05. März 2025 - 20:40 Uhr

Leipzig/Berlin (MH) – Das Bach-Archiv Leipzig hat 130 Dokumente aus einer Privatsammlung als Schenkung erhalten. Der New Yorker Reeder und Musikforscher Elias N. Kulukundis überließ der Institution zu ihrem 75-jährigen Bestehen den wertvollsten Teil seiner Kollektion. 20 Objekte daraus präsentiert das Bach-Museum seit Mittwoch in der Sonderausstellung "Bachs Söhne – Die Sammlung Kulukundis".

Autograph "Die Kindheit Jesu"

Autograph "Die Kindheit Jesu"

"Diese Schenkung ist nicht nur ein bedeutender Zuwachs für das Bach-Archiv, sondern auch ein symbolischer Akt im Jubiläumsjahr der Institution" sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) bei der Ausstellungseröffnung. "Die Sammlung Kulukundis mit ihren beeindruckenden historischen Dokumenten zeigt einmal mehr die ungebrochene Strahlkraft und Relevanz der Bach-Familie für unsere kulturelle Identität."

Kulukundis studierte in den 1950er Jahren Musikwissenschaft an der Yale University. In dieser Zeit legte er den Grundstock seiner Sammlung, die inzwischen etwa 1.000 Dokumente umfasst. Es handelt sich zumeist um Notenhandschriften, Erst- und Frühdrucke sowie Briefe der vier Bach-Söhne, die selbst die Musiklaufbahn einschlugen. Es finden sich etwa die lange verschollen geglaubte autographe Partitur der Johann-Christian-Bach-Oper "Zanaida", Briefe von Carl Philipp Emanuel Bach an den Leipziger Verleger Breitkopf (mit gut erhaltenem Bach-Siegel) und den ersten Bach-Biographen Johann Nikolaus Forkel sowie Schriftstücke von Johann Christian und Johann Christoph Friedrich Bach, ferner kunstvoll handkolorierte Arien-Sammlungen und Stammbücher aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Der Sohn einer griechisch-amerikanischen Reederfamilie hatte seine Sammlung dem Bach-Archiv Leipzig bereits zuvor als Leihgabe zur wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung gestellt. Nun bestimmte er, dass 130 Objekte in das Eigentum der Stiftung Bach-Archiv Leipzig übergehen. Sie haben aktuell einen Wert von etwa zehn Millionen Dollar (9.284.150 Euro).

Das 1950 gegründete Leipziger Bach-Archiv versteht sich als musikalisches Kompetenzzentrum am Hauptwirkungsort von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Sein Zweck ist, Leben und Werk des Komponisten und der Musikerfamilie Bach zu erforschen, sein Erbe zu bewahren und als Bildungsgut zu vermitteln.

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(wa)

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