Sonntag, 09. Dezember 2012 / 23:15 – 00:20 Uhr
ARTE
Musiksendung (Deutschland 2012, Erstausstrahlung) Die zweite Ausgabe der neuen Staffel vereinigt Musiker aus Bereichen, die kaum unterschiedlicher sein könnten: die weltberühmte Geigerin Midori, die Punkrock-Band Jupiter Jones, den kamerunischen Bass-Bariton Jacques-Greg Belobo sowie den Pianisten und Klangkünstler Hauschka. Doch die Magie der "ARTE Lounge" entfaltet ihre Wirkung, im Vordergrund steht immer der Spaß an jeder Form von Musik, und am Ende kommen alle Musiker zusammen. Präsentiert wird die die Sendung von Alice Tumler und Yared Dibaba.
"Midori ist eine Vollblutkünstlerin, die weiß, was sie will", schrieb die "New York Times". Midori Goto ist eine der ganz großen Geigerinnen der Gegenwart. Bereits mit elf Jahren debütierte sie mit dem New York Philharmonic Orchestra. Ihre Mutter siedelte mit der talentierten Tochter in die USA über, als diese die Aufnahmeprüfung an der renommierten Juilliard School schaffte. Unvergesslich bleibt ein Auftritt der 14-jährigen Midori in Tanglewood, als sie den fünften Satz von Leonard Bernsteins von ihm selbst dirigierter Serenade wegen zweier gerissener Saiten auf drei verschiedenen Geigen bravourös meisterte.
Schnell avancierte Midori zu einer international gefragten Geigenvirtuosin, die als Solistin regelmäßig unter der Leitung namhafter Dirigenten mit den weltweit bedeutendsten Orchestern sowie mit Recitaltourneen auftritt. Neben ihrer erfolgreichen künstlerischen Karriere hat sich die Geigerin und Musikprofessorin mit der Organisation "Midori & Friends" besonders für die Förderung und Bildung im musikalischen Bereich, vorerst in den USA und Japan, eingesetzt. Sie widmet sich vier von ihr gegründeten Outreach-Organisationen, die Menschen – unabhängig von Herkunft und Alter – den Zugang zur Musik ermöglichen sollen. Für ihr künstlerisches Schaffen und ihr soziales Engagement erhielt sie zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen.
Der in Düsseldorf lebende Pianist Volker Bertelmann – international unter dem Pseudonym Hauschka bekannt – ist vor allem für seine mit Hilfe präparierter Klaviere eingespielten Musikstücke berühmt geworden. Bereits mit acht Jahren entdeckte er das Klavierspiel für sich und begann eine klassische Pianoausbildung, die er für zehn Jahre fortsetzte. Mit 14 gründete er seine erste Rockband. Später folgten Auftragsarbeiten für Fernsehmusik und Tätigkeiten als Sänger diverser Bands.
Nachdem er ein Medizin- und dann ein BWL-Studium abgebrochen hatte, wendete sich Bertelmann wieder komplett der Musik zu. Dabei konnte er auf seine mehrjährige Ausbildung als klassischer Pianist zurückgreifen. 2004 veröffentlichte er als Hauschka sein erstes Album "Substantial". 2005 folgt sein zweites Album "The Prepared Piano", auf dem er sich intensiv mit den Möglichkeiten präparierter Klaviere auseinandersetzt. Fur seine letzten Alben arbeitete er mit Musikern wie Samuli Kosminen (Mum, Edea), Hilary Hahn sowie Joey Burns und John Convertino von Calexico zusammen. Inzwischen ist der Pianist und Arrangeur Hauschka immer öfter auf europäischen Bühnen sowie in Japan und den USA unterwegs.
Der gebürtige Kameruner Jacques-Greg Belobo studierte am Conservatoire National de Musique in Nizza, wo er 1998 die Goldmedaille für Gesang gewann. Sein Studium setzte er am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris fort. Jacques-Greg Belobo gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe, unter anderem war er im Jahr 2000 beim Internationalen Gesangswettbewerb in Genf zweiter Preisträger und gewann 2002 beim Internationalen Belvedere-Wettbewerb in Wien fünf Preise, darunter ein Engagement an die Semperoper Dresden.
Nach eineinhalb Jahren als Mitglied des Jungen Ensembles der Bayerischen Staatsoper in München wechselte Belobo 2003 an die Semperoper Dresden, wo er in Partien wie Sarastro ("Die Zauberflöte"), Il Re und Ramfis ("Aida"), Colline ("La Bohème"), Banco ("Macbeth"), Leporello und Komtur ("Don Giovanni"), Figaro ("Le Nozze di Figaro") und vielen anderen zu hören ist. Außerdem tritt Jacques-Greg Belobo regelmäßig an anderen Opernhäusern und Festivals auf, in den letzten Jahren unter anderem in Wien, Nizza, Salzburg, Tokio und Tel Aviv. Zu den Orchestern, mit denen er aufgetreten ist, gehören das MDR-Sinfonieorchester, das Israel Philharmonic, die Wiener Symphoniker, die Münchner Philharmoniker und die Staatskapelle Dresden.
"Live your heart and never follow" – diese Zeile der Band Hot Water Music ist auf den Arm des Jupiter-Jones-Sängers tätowiert. Genau das tun Jupiter Jones seit sieben Jahren – sie machen ihr ganz eigenes Ding. Ihre Musik überschreitet alle Grenzen, sie ist mal Punk, mal Pop und Singer/Songwriter, aber immer persönlich und mit einem unverwechselbaren Charakter. Jupiter Jones verknüpfen rauhalsig-seelenvollen Rock vollendet mit den besten Worten zur richtigen Melodie. Das kommt auch bei Publikum und Kritik gut an. So haben Jupiter Jones inzwischen einen steilen Aufstieg hinter sich. Lange fehlten der 2002 gegründeten Band die Möglichkeiten und finanziellen Mittel, ihre Songs einem größeren Publikum bekannt zu machen. Die drei ersten Platten veröffentlichten sie auf ihrem eigenen Label, das vierte Album erscheint bei einem Major – und plötzlich geht alles ganz schnell … Die vier Musiker aus der Eifel bekamen 2012 für ihre Single "Still" einen Echo.
(pt/wa)