Samstag, 15. Dezember 2012 / 06:30 – 09:15 Uhr
SWR-Fernsehen
Bach, Wagner, Händel und Mozart – in spannenden Dokumentationen stellt das Schulfernsehen des SWR vier der bekanntesten Musiker und Komponisten vor.
Johann Sebastian Bach: Der liebe Gott der Musik (06:30 – 07:15 Uhr)
Wer war dieser Mann, "von dem alle musikalische Weisheit ausging", und der heute unbestritten als "das Musikgenie", als der wohl größte Musiker aller Zeiten gilt? Er hinterließ ein riesiges Werk, fast 1.200 Kompositionen, künstlerisch wie technisch hoch kompliziert und vollkommen. Das 18. Jahrhundert aber versagte dem Genie Bach seine Anerkennung
Es gibt nur wenige Dokumente, die etwas über Bachs Leben aussagen, nicht einmal ein wirklich verifizierbares Porträt. Wenig ist überliefert und dennoch unermesslich viel: seine Musik und das, was sie über sein Empfinden und Fühlen erzählt. Der Film zeichnet in einer Mischung von Dokumentarischem, Authentischem und Fiktionalem den Werdegang des genialen Musikschöpfers nach.
Richard Wagner: Für König und Revolution (07:15 – 08:00 Uhr)
Mai 1849 – Dresden brennt, das Volk rebelliert und auf den Barrikaden steht ein Mann, der als Erneuerer der europäischen Musik Geschichte macht: Richard Wagner. Sein politisches Rebellentum zwingt ihn jahrelang ins Exil, später wandelt sich der Schöpfer der "Meistersinger" zum national konservativen Staatskünstler. Wagner lebt die Zeitenwenden und vereinigt die Paradoxien: romantische Sehnsucht und anarchistische Rebellion, Hang zur Monarchie und sozialistische Hoffnungen, germanische Mythen und musikalische Revolutionierung der Oper.
Erzählt wird die Geschichte eines nahezu größenwahnsinnigen "Kunstegoisten", der alles, ob politische Revolution oder die Leidenschaft eines Königs, in den Dienst seiner künstlerischen Kreativität stellt. Gleichzeitig ist er ein Verführer, der für seine Visionen stets Massen von Bewunderern und enorme Geldsummen fand. 1864 wendet sich das Schicksal des ewig verschuldeten Komponisten, der vor seinen Gläubigern durch halb Europa flieht, endgültig zum Positiven: Wagner findet in dem 18-jährigen Bayernkönig Ludwig II. einen Bewunderer seiner Kunst und Sponsor auf Lebenszeit. "Wagner – Für König und Revolution" zeigt die Geschichte eines Genies, dessen Opernwerk bis heute weltweit gefeiert wird.
Händel – Der Film (08:00 – 08:45 Uhr)
Georg Friedrich Händel (1685-1759) ist der erste "Pop-Titan" der Geschichte. Seine Hits wie das "Hallelujah", die "Sarabande" oder der zur Champions-League-Hymne umgewidmete Krönungschor "Zadok the Priest", sind allbekannte Ohrwürmer. Als Komponist war er ebenso gewieft wie als Unternehmer. Er war Europas erster Superstar, und sein eigenwilliges Temperament sorgte für eine Vielzahl von Anekdoten. "Händel – der Film" erzählt die schönsten, amüsantesten und spannendsten Händel-Anekdoten in Form von Spielszenen nach.
Vorbild für die Ausstattung der Inszenierungen waren unter anderem die satirischen Gemälde und Karikaturen von William Hogarth, dem Londoner Heinrich Zille des 18. Jahrhunderts. Händels Abenteuer werden von Künstlern und Experten ersten Ranges kommentiert. Zu ihnen gehören die Bestseller-Autorin und Händel-Enthusiastin Donna Leon, die Mezzosopranistin Joyce DiDonato, der Countertenor Lawrence Zazzo und die Dirigenten Alan Curtis und René Jacobs.
Händels mitreißende Musik ist in hochkarätigen Darbietungen zu erleben. Darüber hinaus sind die Filmszenen ausschließlich mit Händelscher Musik orchestriert. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Halle, Hamburg, Rom, Hannover und London. Drehorte mit barocker Kulisse sind Schloss Bückeburg in Niedersachsen sowie die Herrenhäuser Gärten in Hannover.
Mozart in Mannheim (08:45 – 09:15 Uhr)
Viermal war Wolfgang Amadeus Mozart in der Residenzstadt Mannheim. Hier hörte er das beste Orchester seiner Zeit und schloss Freundschaften mit den Musikern der "Mannheimer Schule". Vor allem aber begegnete er seiner ersten großen Liebe. In Mannheim entstanden die schönsten Konzertarien, das berühmte Flötenkonzert und viele Sonaten für Klavier und Violine. Mozartkenner wie Nikolaus Harnoncourt und Sir Roger Norrington, Wolfgang Rihm und Helmut Lachenmann rufen Erinnerungen wach.
(pt/wa)