Sonntag, 27. Januar 2013 / 17:35 – 18:30 Uhr
ARTE
Dokumentationsreihe (Deutschland 2012, Erstausstrahlung) Der über 700 Jahre alte Dresdner Kreuzchor ist einer der ältesten Knabenchöre Deutschlands. Regisseurin Jana von Rautenberg hat sechs Sängerknaben über ein Jahr mit der Kamera begleitet, zwischen Probe, Schule, Fußball und grandiosen Konzerten. In den letzten beiden Teilen der Serie geht es um die Weihnachtszeit und um eine Japan-Tournee.
Teil 4 (17:35 – 18:00 Uhr)
Es gehört in Dresden zur Tradition, dass der Knabenchor die Weihnachtszeit einläutet. Vespern, Weihnachtsoratorium, Christmette – vom ersten Advent bis Heiligabend haben die Kruzianer einen übervollen Terminkalender. Für Johannes, den Zwölft-Klässler, wird es das letzte Weihnachtsfest im Chor werden. Mit bestandenem Abitur endet für ihn nach neun Jahren die Zeit im Dresdner Kreuzchor. Die Kruzianer belohnen sich nach dem ersten Weihnachtskonzert. Sie erobern den Strietzelmarkt, den weltbekannten Weihnachtsmarkt an der Kreuzkirche.
Zwei Wochen später, am 23. Dezember, ist erster Ferientag. Der Weihnachtsbaum steht vor dem Alumnat. Doch die Kruzianer haben keine Ferien. Sie sind in der Kreuzkirche: Neben der Christvesper am Heiligen Abend führen die Sängerknaben am ersten Feiertag auch die Christmette auf. So ist es Tradition seit über 70 Jahren.
Lucas darf ein Solo singen, was ein großer Moment für den "Neu-Kruzianer" ist. Doch er trifft die Töne nicht. Hat Lucas somit seine Chance für den Solo Auftritt vertan? Nach der Christvesper gibt es Tränen bei den Müttern der Sängerknaben. Es heißt Abschied nehmen. Die Sängerknaben fahren zum Kreuzgymnasium zu ihrer eigenen Weihnachtsfeier. Heiligabend ist ohne die Eltern vorgesehen, was besonders schwierig für die kleineren Kruzianer ist.
Teil 5 (18:00 – 18:30 Uhr)
Japanisch Essen im Alumnat, dem Internat der Kruzianer. Die Sängerknaben üben mit Stäbchen und Sushi für die bevorstehende Asientournee. Für Neu-Kruzianer Lucas bleibt es eine Trockenübung – er darf nicht mit auf die große Reise nach Japan und Korea.
Tokio ist die erste Station der zweiwöchigen Asientournee. Doch nach 30 Stunden Anreise bekommen die Kruzianer vom Glanz der Zwölf-Millionen-Metropole nichts mit. Nach einer zweistündigen Probe im Hotel bleibt dann doch ein wenig Zeit für eine Sightseeingtour durch Tokio. Yokohama ist dann der erste Auftrittsort in Japan. Hier in der Minato – Mirai Hall singen die Kruzianer die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach, zusammen mit Solisten der Dresdner Philharmonie.
Zwei Monate später: Für die Kruzianer ist nichts mehr wie es war: Den Dresdner Kreuzchor im Kreuzgymnasium gibt es nicht mehr. Die über 100-jährigen Gebäude müssen von Grund auf saniert werden. Das alles wird zwei Jahre in Anspruch nehmen. Die Schüler sind ausgezogen, die Probenräume der Kruzianer verwaist.
Das gegenüberliegende Alumnat, das Internat des Kreuzchores, ist die einzig bewohnbare Bastion. Johannes lernt für sein Abitur – mitten im Baulärm. Wie schaffen es die Sängerknaben mit dieser neuen Situation umzugehen? Ausweichschule, lange Fahrtwege, stickige neue Probenräume in einem Einkaufszentrum – und trotzdem sein Abitur machen. Dieser neuen Herausforderung müssen sich die Sängerknaben in der letzten Folge stellen.
(pt/wa)