Wien/Berlin (mh) – Der Geiger Daniel Hope wird die Eröffnungsrede der Musikmesse Classical:NEXT 2013 in Wien halten. Das teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. An den folgenden drei Konferenztagen versammeln sich 43 Experten aus 18 Ländern, um mit hunderten Fachbesuchern die Zukunft der Klassischen Musik zu diskutieren. Gemeinsamer Nenner sei ein neuer, positiver Blick auf die Klassik. "Wir haben Sprecher und Aufführungen kuratiert, die mit festem Blick nach vorne schauen", sagte US-Opernproduzentin und Jurymitglied Beth Morrison.
Die Konferenz der Classical:NEXT umfasst über 20 Stunden Programm zur klassischen Musik mit all ihren Formen, Herausforderungen und Möglichkeiten. Für die Zeit vom 30. Mai bis 01. Juni 2013 hat eine Jury acht Sessions, fünf Mentoring-Runden, fünf Präsentationen, zwei Network-Meetings und fünf Kurzpräsentationen ausgewählt.
Im Wiener Museum für Angewandte Kunst (MAK) wird der Recorded-Music-Bereich ebenso bedient wie der Live-Sektor. So zeigt Christopher Gruits von der New Yorker Carnegie Hall, wie man Hörerschaften über fesselnde Mobil-Kampagnen erreicht. Marshall Marcus (Großbritannien) lädt zur Beteiligung am Jugendorchester-Netzwerk El Sistema ein.
Über die zukünftige Rolle von Konzert- und Opernhäusern wird der britische Performings-Arts-Experte David Staples sprechen. Ein ähnliches Thema diskutieren John Kieser von der San Francisco Symphony, der künstlerische Leiter des Radio-Symphonieorchesters Wien, Christian Scheib, und der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, Gerald Mertens. "Die jüngere Generation ist voller Neugier und Offenheit", erklärte Diskussionsleiter Uffe Savery, Geschäftsführer Copenhagen Phil. "Die Bedingungen für Identität und Legitimität klassischer Musik haben sich verändert und verändern sich weiter."
Auch neue Märkte in Asien stehen im Fokus der Konferenz. Eine Studie zum Klassik-Publikum in Korea stellt Jooho Kim vor, Geschäftsführer des neuen Lotte Concert Hall Projekts. Über die Veranstaltungsszene in China sprechen Gianluca Zafon (Italien/China) und Guo Shan (China).
Digitale Geschäftsmodelle erörtert Will Hope (GB), Director of Label Relations bei Spotify, mit Jonathan Gruber (GB, Ulysses Arts) und Robert von Bahr (Schweden, BIS Records, eclassical.com). Über die heutige Rolle von Auszeichnungen und Rezensionen sprechen Remy Franck (Luxemburg, International Classical Music Awards) und Oliver Condy (Großbritannien, BBC Music Magazine). In weiteren Sessions werden Lösungen der Online-Monetarisierung oder der Musik-Metadaten für Klassik sowie eine Nutzer-orientierte Internetplattform vorgestellt.
Im Anschluss an ein Interview mit Katherine Zeserson vom englischen Veranstaltungshaus The Sage Gateshead diskutieren Fachbesucher über die Frage, wie ein Veranstaltungsort zum Zentrum des Kultur- und Gemeinschaftslebens wird. Ein weiteres interaktives Format sind die neuen "Roundtable Mentorings". Dabei werden in kleinen Gruppen die individuellen Besonderheiten internationaler Förderpolitik sowie von Crowdfunding erörtert.
Classical:NEXT ist das internationale Fachforum der Klassik-Branche. Die Netzwerkveranstaltung umfasst eine Expo und ein Konferenzprogramm sowie Showcase-Konzerte und Video-Präsentationen. Nach der Erstausgabe 2012 in München findet die Musikmesse dieses Jahr in Wien statt.
(wa)
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