Die Tanzschüler der Pariser Oper (Teil 4 – 6)

25. April 2013 - 08:35 Uhr

Sonntag, 28. April 2013 / 17:05 – 18:30 Uhr
ARTE

Dokumentationsreihe (Frankreich 2012, Erstausstrahlung) Die 130 Ballettschüler der Pariser Oper haben einen gemeinsamen Traum: Eines Tages wollen sie im Ensemble der begehrtesten Ballettkompanie Frankreichs tanzen. Die sechsteilige Serie von Françoise Marie begleitet die Jungen und Mädchen zwischen acht und 18 Jahren ein Schuljahr lang.

Teil 4: Eine andere Welt (17:05 – 17:30 Uhr)

Eine andere Welt

Die Weihnachtsferien sind vorbei. Von dem Applaus, der die Aufführung der Ballettschüler im Palais Garnier belohnte, bleibt nur noch eine schöne Erinnerung. Die Ballettschule bietet den Jungen und Mädchen nun wieder vielseitigen Unterricht – von Folkloretänzen bis zum Charaktertanz, von zeitgenössischen Ausdrucksformen bis hin zum klassischen Ballett.

Doch der Weg zum Spitzentänzer ist hart: Die Jugendlichen dürfen weder zu dick sein noch zu dünn, weder zu groß noch zu klein und müssen ständig tänzerische Höchstleistungen erbringen. Wenn dann noch die Abiturvorbereitungen hinzukommen, bleibt den Schülern wenig Zeit für ihre privaten Teenager-Träume. Die Ballettschüler leben in ihrer eigenen Welt: geborgen in einer Art künstlerischem Kokon, aber auch ein wenig eingeschlossen in einer anderen Realität.

Einmal im Jahr, bei den "Démonstrations Jeune Public", öffnen sich die Türen der Tanzschule für Kinder aus anderen Schulen. Eine seltene Gelegenheit, für einen Austausch zwischen zwei Welten.

Teil 5: Bühnenauftritt (17:30 – 18:00 Uhr)

Bühnenauftritt

Schillernde Kostüme und frische Figuren – Frühlingszeit ist auch frische Ballettzeit. Für die Schüler der Pariser Tanzschule eine hervorragende Möglichkeit, einmal zu glänzen wie echte Mitglieder des Ensembles. Die Kleinen betreten in dem Stück "La Bayadère" die große Bühne der Opéra Bastille an der Seite erfahrener Solotänzer. Die Großen erhalten bei dem langerwarteten "Spectacle de l’École de Danse", das jedes Jahr an der Opéra Garnier veranstaltet wird, verschiedene Rollen in drei Choreografien.

Erstens in "Le Bal des Cadets", bei der die Schüler ihre technischen Fertigkeiten und ihr Schauspieltalent unter Beweis stellen können. Zweitens steht die "Symphonie en trois mouvements" des Choreografen Nils Christe auf dem Programm, der sein weltweit gefeiertes Stück auf Einladung der Pariser Ballettschule auch selbst inszeniert hat. Drittens sind die "Variations" zu erleben, ein Stück von Johannes Brahms, in Szene gesetzt in einer Choreografie der ehemaligen Ballettschulleiterin und Balanchine-Tänzerin Violette Verdy.

Dieses Mal gehen die Schüler weiter als je zuvor. Es geht jetzt darum, in Kostüme zu schlüpfen und eine Rolle in einer berühmten Choreografie zu interpretieren – also ein echter Künstler zu sein.

Teil 6: Prüfungszeit (18:00 – 18:30 Uhr)

Prüfungszeit

Mit dem Mai beginnt an der Pariser Ballettschule die Zeit der Prüfungen. Alle Schüler müssen ein Examen absolvieren, um in die nächsthöhere Klasse aufgenommen zu werden. Wer nicht besteht, darf das Schuljahr nicht etwa wiederholen, sondern muss von der Schule gehen.

Neben den Vorbereitungen auf Tanzprüfungen und Abitur haben die Großen wie jedes Jahr die Aufgabe, die Kleinen bei der Organisation des Schulfests zu betreuen.

Für die Schüler der Abschlussklasse geht es jetzt in die entscheidende Phase: Es naht der Aufnahmetest für die renommierte Ballettkompanie. Wer noch nicht volljährig ist und scheitert, darf nächstes Jahr noch einmal sein Glück versuchen. Für alle anderen geht es um alles oder nichts. Und dieses Jahr rekrutiert die Pariser Oper nur vier Tänzer.

Von den Aushängen, die an den Türen der Schule oder hinter einer Glasscheibe am Künstlereingang der Opéra Garnier angebracht sind, erfahren die Schüler, ob sie im nächsten Jahr an die Schule zurückkehren dürfen. Und die Ältesten entdecken, welche Wendung ihr Leben nun nehmen wird.

(pt/wa)

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