Musikalischer Reiseführer: Rossini und Wagner

26. Juni 2013 - 08:31 Uhr

Sonntag, 30. Juni 2013 / 08:00 – 09:00 Uhr
NDR-Fernsehen

Wo haben berühmte Musiker sich aufgehalten? Was haben sie erlebt, wem sind sie begegnet, und welche Werke haben sie geschaffen?

Rossini in Bad Wildbad (08:00 – 08:30 Uhr)

Dokumentation (Deutschland 2010) 1856 verbrachte Gioacchino Rossini einige Wochen in Bad Wildbad und nutzte die kurörtlichen Therapiemöglichkeiten. Danach gelang ihm ein Spätwerk, das seinen Opernkompositionen in nichts nachsteht. Nach jahrzehntelanger Krankheit und der Kur in Deutschland entstanden in dieser Zeit Rossinis sogenannte Alterssünden. Darunter vor allem Vokal- und Klaviermusik. Auch Hymnen und geistliche Musik verfasste er noch vor seinem Tod 1868.

Wagner in Karlsruhe

Gioacchino Rossini, geboren 1792 im italienischen Pesaro, startete äußerst erfolgreich in ein Komponistenleben. In zwei Jahrzehnten verfasste er 39 Opern und hatte sich damit bereits 1829 zum Star der "Opera buffa" gemacht. Danach wurde es stiller um ihn. In Bad Wildbad durchbrach er seine Schaffensblockade.

Wagner in Karlsruhe (08:30 – 09:00 Uhr)

Dokumentation (Deutschland 2010) Richard Wagner besuchte Karlsruhe zwischen 1861 und 1872 insgesamt sieben Mal und baute dabei eine intensive Beziehung zum Musikleben der Stadt auf. Das Karlsruher Schloss, seinerzeit Residenz des badischen Großherzogs Friedrich I., übte eine große Faszination auf Wagner aus. Der in ganz Europa umherreisende Komponist sehnte sich nach künstlerischer Entfaltung und finanzieller Sicherheit.

Dementsprechend suchte er Kontakte zum Adel, denn er war sich bewusst, dass sein Schaffen nur unter der "Gnadensonne" eines fürstlichen Mäzens gedeihen konnte. Er widmete dessen junger Frau, Fürstin Luise, eine Klavierkomposition und erhielt prompt eine freundliche Antwort des Großherzogs. Die Fürstin kannte Wagners Kunst bereits aus ihrem Elternhaus und hatte Klavierunterricht bei Wagners Freund Hans von Bülow. Ein Anfang war gemacht.

Für kurze Zeit schien es dann sogar, als könne Wagner sein Musikdrama "Tristan und Isolde" in Karlsruhe uraufführen. Das Werk war längst nicht fertig, doch Wagner rechnete sich Chancen aus, die Aufführung ganz nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Allerdings scheiterte das Projekt an den Widerständen des Theaterleiters Eduard Devrient. Wagner kannte Devrient zwar aus Dresden, wusste allerdings nicht, dass dieser große Vorbehalte gegen ihn und seine Musik hatte. Auch ein zweiter Versuch, wenige Jahre später, blieb erfolglos.

Als Wagner Karlsruhe zum letzten Mal besuchte, war er bereits mit Cosima verheiratet, der früheren Gattin seines engen Freundes Hans von Bülow und Tochter des Komponisten Franz Liszt. Ihr schrieb er: "… wenn nun der Großherzog von Baden mir damals ein Asyl geboten hätte – nun, ich war zu anderem bestimmt, es musste bei mir alles anders als auf einfachem Weg kommen."

(pt/wa)

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