Glenn Gould – Genie und Leidenschaft

15. Juli 2013 - 08:03 Uhr

Montag, 15. Juli 2013 / 02:40 – 04:05 Uhr (Nacht zu Dienstag)
ARTE

Dokumentation (Deutschland 2009) Er gilt als der exzentrischste und mysteriöseste Klavier-Virtuose des 20. Jahrhunderts. Der kanadische Pianist und Komponist Glenn Gould ist vor allem bekannt für seine Bach-Variationen. Auch über 30 Jahre nach seinem frühen Tod fesseln seine Konzertmitschnitte noch immer Musikliebhaber auf der ganzen Welt. Der Dokumentarfilm zeichnet das Porträt dieses außergewöhnlichen Künstlers.

Glenn Gould

Glenn Gould, geboren am 25. September 1932, lernte Klavierspielen bereits im Alter von drei Jahren von seiner Mutter. Als Zehnjähriger begann er Klavier, Orgel und Musiktheorie zu studieren. Der internationale Durchbruch gelang dem 23-Jährigen bei seinem Debüt 1955 in New York. Danach folgten – inzwischen von Columbia Records unter Vertrag genommen – Konzertreisen durch die USA, Europa und Russland. Dort hatte er einige seiner legendärsten Auftritte. Sein Klavierspiel, bei dem er oft hörbar mitsummte, war durchaus nicht unumstritten.

Doch seine virtuose künstlerische und ganz eigene Interpretation der Werke von Bach, Mozart, Brahms und vielen anderen Komponisten fasziniert bis heute. Bereits elf Jahre nach seinem Debüt gab Glenn Gould seine Konzertauftritte endgültig auf. Ab 1964 produzierte er mit einer einzigartig komplexen Aufnahmetechnik zahlreiche Tonaufnahmen, Hörspiele und auch Filmaufnahmen. Diese weitgehend unbekannt gebliebenen Hörspiele und seine unverwechselbare Art des Pianospiels enthüllen eine einfühlsame Weltsicht, die noch immer nicht völlig enträtselt ist.

Das Porträt von Michèle Hozer und Peter Raymont zeigt den Menschen hinter der Musikikone, einen äußerst sensiblen, von Phobien und Angst vor menschlicher Nähe geplagten Musiker. Es wirft aber nicht nur einen Blick auf den Künstler, sondern schildert auch seine Beziehungen zu den wenigen engen Freunden und seinen Frauen. So sprechen die Malerin Cornelia Foss und die Sängerin Roxolana Roslak zum ersten Mal öffentlich über ihre Beziehung zu Glenn Gould. Auch zahlreiche Weggefährten und Bewunderer kommen zu Wort. Glenn Gould starb am 4. Oktober 1982 im Alter von 50 Jahren in Toronto.

(pt/wa)

Mehr zu diesen Schlagwörtern: , , ,
Print Friendly