Gala-Konzert zum 100. Geburtstag von Sir Georg Solti

18. Juli 2013 - 08:35 Uhr

Sonntag, 21. Juli 2013 / 10:50 – 12:30 Uhr
WDR-Fernsehen

Konzertmitschnitt (Deutschland 2013, Erstausstrahlung) Am 21. Oktober 2012 wäre der Dirigent Sir Georg Solti hundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gab das von ihm gegründete World Orchestra for Peace im Symphony Center Chicago ein Gala-Konzert. Unter der musikalischen Leitung von Valery Gergiev traten Stars wie René Pape und Angela Gheorghiu auf sowie Schüler der Solti Accademia und Solti Foundation U.S..

Zu hören sind unter anderem die Ouvertüre zu Mozarts Figaro, Strauss' Tondichtung Don Juan, das Adagietto aus Mahlers Fünfter Symphonie, Bartóks Konzert für Orchester und ausgewählte Arien und Duette aus Mozart- und Verdi-Opern. Durch den Abend führt Annette Gerlach im Beisein von Soltis Witwe Lady Valerie Solti.

Valery Gergiev, Sir Georg Soltis Nachfolger an der Spitze des World Orchestra for Peace, dirigiert das Gala-Konzert zum hundertsten Geburtstag seines Vorgängers. Er hatte die Leitung 1997, kurz nach dem plötzlichen Tod Soltis übernommen. Die Mitglieder haben führende Positionen in Orchestern aus aller Welt inne und kommen ehrenamtlich zu Konzerten als "Botschafter des Friedens" zusammen.

Georg Solti wurde am 21. Oktober 1912 als György Stern in Budapest geboren. Er erhielt zunächst Klavierunterricht und studierte später an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest unter anderem bei Béla Bartók, Ernst von Dohnányi, Leó Weiner und Zoltán Kodály. 1930 war er Korrepetitor an der Budapester Oper, von 1935 bis 1937 Assistent von Bruno Walter und Arturo Toscanini in Salzburg. Sein Debüt als Dirigent 1938 sollte nicht von Dauer sein, da den Juden in Ungarn ab 1939 Auftritte nur noch im Rahmen des OMIKE, des ungarisch-israelitischen Bildungsvereins, in eigenen Räumen wie der Goldmark-Halle im jüdischen Viertel von Budapest erlaubt war.

Solti verbrachte den Zweiten Weltkrieg in der Schweiz, wo er zeitweise als Assistent von Toscanini in Luzern engagiert war, und gewann 1942 einen Klavierwettbewerb in Genf. Direkt nach dem Krieg ging er nach Deutschland. Die amerikanische Militärregierung stellte ihn als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München ein. Bereits 1947 verpflichtete ihn Maurice Rosengarten für die Plattenfirma Decca, ein Vertrag, der bis zu Soltis Tod 50 Jahre später Bestand haben sollte. 1995 wechselte Solti an die Oper Frankfurt und hatte zunehmend Gastrauftritte bei großen Orchestern und Opernhäusern weltweit.

Soltis große Erfahrung als Operndirigent ermöglichte die erste Studio-Gesamteinspielung (1958-1965) von Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" mit den Wiener Philharmonikern, die noch heute als Sternstunde der Schallplattengeschichte gilt. 1969 begann sein zweiter großer künstlerischer Abschnitt mit der Verpflichtung als Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestras, wo er 22 Jahre blieb. Daneben war er musikalischer Direktor des Orchestre de Paris (1971-1975) und künstlerischer Leiter des London Philharmonic Orchestras (1979-1983). Solti starb 1997 wenige Wochen vor seinem 85. Geburtstag.

(pt/wa)

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