Donnerstag, 08. August 2013 / 23:35 – 01:40 Uhr
MDR-Fernsehen
Spielfilm (USA 1960) Der in Paris gefeierte Pianist Franz Liszt hat sich mit seiner Geliebten, der Gräfin Marie d’Agoult, und ihren gemeinsamen Kindern in die Berge, nach Chamonix, zurückgezogen. Marie, die seinetwegen ihren Mann verlassen hat, möchte, dass Liszt nur noch komponiert. Doch eines Tages besuchen ihn seine alten Freunde Frédéric Chopin und George Sand sowie sein Impresario Potin und erzählen, dass ein neuer Star am Pariser Pianistenhimmel aufgeht, ein gewisser Thalberg. Jetzt will es Liszt noch einmal wissen. Er lässt – am selben Abend, an dem Thalbergs nächstes Konzert stattfindet – ein Comeback organisieren.
Es wird ein ausverkauftes, umjubeltes Konzert, Thalberg muss seinen Auftritt aus Mangel an Publikum absagen. Liszts virtuosem Spiel lauscht auch eine schöne Frau mit Musikverstand – Fürstin Carolyne Sayn-Wittgenstein, die ihn danach in der Garderobe mit ihrem Mann, Fürst Nikolaus Sayn-Wittgenstein, aufsucht. Liszt ist fasziniert von ihr – wie sie von ihm. Das Paar lädt ihn nach St. Petersburg ein, um vor dem Zaren zu spielen, der Fürst ist dessen Adjutant.
Diese Begegnung beflügelt Liszt, sehr zum Ärger von Marie, auf eine längere Konzertreise durch Europa zu gehen. In Wien sieht er Carolyne wieder, wenig später trifft er sie in St. Petersburg. Das Konzert vor dem Zaren wird zwar ein Fiasko, aber endlich kann er seiner Angebeteten seine Liebe gestehen. Auch sie liebt ihn und bittet ihren Mann um die Scheidung, sie will für immer mit Liszt zusammen sein.
Bei Großherzogin Anna Pawlowna, der Schwester des Zaren, hat sie in Weimar für Liszt auch schon ein Domizil gefunden: Anna Pawlowna verehrt Liszt und ist dem Paar sehr gewogen. Sie engagiert Liszt als Musikdirektor, der die Stadt zu einer Musikhochburg machen soll. Die Fürstin selbst muss aus Russland nach Wien fliehen, der Zar verweigert die Zustimmung zur Scheidung.
Als er wenig später doch einwilligt, plant das Paar, so bald wie möglich zu heiraten. Doch dazu wiederum braucht es den Segen der katholischen Kirche. Monate des Wartens und der Unsicherheit beginnen. Liszt stürzt sich wie besessen aufs Komponieren, ein neues Werk soll sein Brautgeschenk sein.
Das Künstlermelodram ist mit Dirk Bogarde (Franz Liszt) und Capucine (Fürstin Carolyne Sayn-Wittgenstein) in den Hauptrollen hervorragend besetzt, elegant fotografiert und prunkvoll ausgestattet. Regisseur Charles Vidor verstarb während der Dreharbeiten, George Cukor führte den Film zu Ende. Für den Oscar-prämierten Soundtrack wurde vorwiegend Musik von Liszt, Händel, Chopin, Beethoven, Wagner sowie anderen Komponisten adaptiert und von dem amerikanisch-kubanischen Pianisten Jorge Bolet eingespielt.
(pt/wa)