Sonntag, 03. November 2013 / 23:30 – 00:15 Uhr
ARTE
Konzert (Deutschland 2010) Gustav Mahlers Liedschaffen war ab 1900 von Texten Friedrich Rückerts bestimmt. Aus dessen 428 Kindertotengedichten wählte der Komponist fünf Texte zur Vertonung aus. Mahler (1860-1911) hatte elf Geschwister, von denen sechs im Kindesalter starben.
Das erste Lied ist in d-Moll komponiert, das letzte in D-Dur. Es führt sozusagen zu einer Lösung und rundet den Zyklus ab. Seine Frau Alma konnte nicht verstehen, dass er 1904, während seine beiden Kinder vergnügt im Garten spielten, seine Kindertotenlieder komponierte.
In dem Konzert wird der Bassbariton Thomas Quasthoff von der Staatskapelle Dresden unter Zubin Mehta begleitet. Quasthoff ist einer der herausragenden und gleichzeitig vielseitigsten Sänger unserer Zeit. Allein drei seiner CD-Einspielungen wurden mit einem Grammy ausgezeichnet, was bisher keinem anderen deutschen Künstler gelang.
Die Kindertotenlieder im Überblick:
– Nun will die Sonn' so hell aufgehn
– Nun seh' ich wohl, warum so dunkle Flammen
– Wenn dein Mütterlein tritt zur Tür herein
– Oft denk' ich, sie sind nur ausgegangen
– In diesem Wetter, in diesem Braus
Zudem spielte die Sächsische Staatskapelle Dresden "Sechs Stücke für Orchester" op. 6 von Anton Webern (1883-1945). Dessen Vorbilder waren Wagner, Schönberg und vor allem auch Mahler. Die Sechs Orchesterstücke sind sehr kurz, was aber nicht das Ergebnis einer Auslassung, sondern der Verdichtung ist. Die Musikwissenschaft spricht vom Prinzip des "aphoristischen Komponierens". Übernommen hat Weber die Idee von seinem Lehrer Arnold Schönberg.
(pt/wa)