Elektra – Vom Opernfestival Aix-en-Provence 2013

14. März 2014 - 10:01 Uhr

Sonntag, 16. März 2014 / 22:40 – 00:35 Uhr
ARTE

Oper (Frankreich 2013, Erstausstrahlung) Mit "Elektra", dem Höhepunkt des Opernfestivals von Aix-en-Provence im Sommer 2013, ehrt ARTE gleich zwei große Künstler: den am 7. Oktober 2013 verstorbenen französischen Regisseur Patrice Chéreau und den deutschen Komponisten Richard Strauss, dessen Geburtstag sich 2014 zum 150. Mal jährt.

Evelyn Herlitzius als Elektra

Evelyn Herlitzius als Elektra

"Agamemnon!" – der Name des verstorbenen Königs von Mykene entweicht dem Munde seiner Tochter Elektra wie eine brennende Wehklage. Seit ihre Mutter den Vater ermordet hat, ruft sie immer wieder seinen Namen, als könne sie nur so den Schmerz ertragen. Sie lebt nur noch für ein Ziel: Rache.

Elektra sehnt die Rückkehr ihres Bruders Orest herbei, denn nur er kann ihr bei diesem Vergeltungsschlag helfen, den das Schicksal fordert, die Natur aber verbietet. Die Einsamkeit des Individuums und die ureigene Gewalt des Menschen standen im Mittelpunkt von Patrice Chéreaus Theaterarbeit. Es überrascht deshalb nicht, dass er sich für den Rachefeldzug der Elektra begeisterte – einer Frau, deren rasendes Wutgeheul in jener Oper zum Gesang erhoben wird.

Chéreaus Inszenierung darf als eine der besten Versionen der Oper von Richard Strauss angesehen werden. Das Orchestre de Paris glänzte unter der virtuosen Leitung des finnischen Stardirigenten Esa-Pekka Salonen. Ein Meisterwerk, zu dessen Gelingen auch das sagenhafte Bühnenbild von Richard Peduzzi sowie die erstklassigen Solisten beitrugen: Evelyn Herlitzius als Elektra, Waltraud Meier als ihre Mutter Klytämnestra und Mikhail Petrenko als ihr Bruder Orest.

Das Opernfestival von Aix-en-Provence bot 2013 ein hochkarätiges Programm, von dem "Elektra" ein unumstrittener Höhepunkt war. Patrice Chéreau starb nur drei Monate nach der Premiere; die Inszenierung sollte das letzte Werk des Regisseurs sein. Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Zusammenarbeit mit dem Teatro alla Scala Mailand, der Metropolitan Opera New York, der Finnischen Nationaloper Helsinki, dem Gran Teatre del Liceu Barcelona und der Deutschen Staatsoper Berlin Unter den Linden.

(pt/wa)

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