Montag, 24. März 2014 / 23:15 – 00:15 Uhr
WDR-Fernsehen
Dokumentation (Deutschland 2010) Fazil Say, geboren 1970 in Ankara, ist weltweit als einer der besten Pianisten anerkannt. Er selbst sieht sich allerdings als "komponierenden Pianisten". Dieses Porträt stellt den Komponisten Fazil Say in den Fokus. Dabei werden natürlich seine außergewöhnlichen pianistischen Fähigkeiten nicht außer Acht gelassen werden – Werke von Beethoven, Mussorgsky und Haydn stehen im Film neben Says eigenen Kompositionen.
Istanbul und das Ruhrgebiet waren 2010 Kulturhauptstädte Europas. Beiden Orten ist Fazil Say in besonderer Weise verbunden – lebt er doch seit langer Zeit in Istanbul und war fünf Jahre dem Dortmunder Konzerthaus als Exklusivkünstler verbunden. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit komponierte Say seine "Istanbul Sinfonie", die Anfang 2010 in Dortmund uraufgeführt wurde. Say führt Orient und Okzident zusammen, er verschmilzt klassische und folkloristische Elemente und erzählt Geschichten aus dem alten und dem neuen Istanbul.
Der Film folgt seiner kompositorischen Idee in die Metropole am Bosporus. Regisseur Gösta Courkamp schaut Fazil Say bei der Arbeit über die Schulter und besucht die Orte, von denen seine Musik handelt. Er nimmt sich der Themen der Sinfonie und der Gedanken Says an, nicht nur denen zur Musik.
Says Musik lässt niemanden kalt. Ob er als Pianist oder als Komponist von Sinfonie, Violinkonzert oder Streichquartett in Erscheinung tritt – stets arbeitet er mit vollem Einsatz, er spielt nicht nur die Musik – er denkt und fühlt sie. Jedes Jahr gibt er über 100 Konzerte weltweit, und wenn er auch in Istanbul wohnt, so ist seine eigentliche Heimat doch die Musik – eine Parallelwelt, die für Fazil Say die eigentliche ist.
Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem Nomadenleben eines Künstlers des 21. Jahrhunderts. Weggefährten kommen zu Wort, schildern diese Art zu leben und geben Einblicke sehr persönlicher Art.
(pt/wa)
Trailer: