KLASSIK.TV NEWS: CPE Bach, Mozart und Meyerbeer

04. Mai 2014 - 10:48 Uhr

Berlin – Normalerweise sind wir bei Klassik.TV gegen Abkürzungen. Aber bei CPE Bach machen wir eine kleine Ausnahme: gemeint ist der berühmteste Bach-Sohn mit dem ein wenig sperrigen Vornamen Carl Philipp Emanuel, dessen 300. Geburtstag wir dieses Jahr feiern. Des Weiteren feiern wir diese Woche den Jahrestag der "Figaro"-Uraufführung und den 150. Todestag von Giacomo Meyerbeer.

Ophélie Gaillard zelebriert CPE Bach

Ophélie Gaillard

Ophélie Gaillard

Carl Philipp Emanuel Bach war keineswegs nur der Sohn seines berühmten Vaters, sonders selbst einer der prägendsten Köpfe seiner Zeit. Zu Recht gilt er heute als einer der wichtigsten Mittler zwischen Barockmusik und Wiener Klassik. Seine erste Karriere machte er am Hofe Friedrichs des Großen, seine zweite als städtischer Musikdirektor in Hamburg. Zu seinen Lebzeiten war Carl Philipp Emanuel berühmter als sein Vater Johann Sebastian. Er galt als der größte "Clavierist" seiner Zeit.

Die französische Cellistin Ophélie Gaillard hat nun zusammen mit ihrem Pulcinella Ensemble zwei von Carl Philipp Emanuels Cellokonzerten (A-Moll und A-Dur) sowie seine Sinfonia No. 5 in einer beeindruckend authentischen Aufnahme eingespielt. Ungestüm, unvermittelt und brachial, aber auch sensibel und besinnlich präsentiert Ophélie Gaillard die Musik dieses musikalischen Philosophen der "Empfindsamkeit".

ZUM MAKING OF "CPE BACH" (neues Fenster wird geöffnet)

Le nozze di Figaro

Voi che sapete

Voi che sapete

Die Uraufführung von der Hochzeit des Figaro am 1. Mai 1786 feiern wir mit unserer Lieblingsarie "Voi che sapete", hier wunderbar gesungen (und gespielt) von Christine Schäfer (Cherubino) in einer Inszenierung mit Anna Netrebko (Susanna) und Ildebrando D’Archangelo (Figaro) bei den Salzburger Festspielen 2006. Heute kaum zu glauben, aber Lorenza da Ponte (Mozarts kongenialer Librettist) musste Kaiser Joseph II. die Zustimmung zur Aufführung persönlich mühsam abringen, weil die Schauspiel-Vorlage von Beaumarchais damals mit einem Aufführungsverbot belegt war. Beaumarchais hatte es gewagt, den Adelsstand auf die Schippe zu nehmen, was dem Kaiser verständlicherweise wenig gefiel.

"Le nozze di Figaro" gibt es übrigens bei Klassik.TV gleich in vier grandiosen Gesamtfassungen: Szenisch großartig von der Royal Opera, als historisches Juwel von Jean-Pierre Ponelle, von den Salzburger Festspielen (unser Ausschnitt) und witzig modern von Christoph Marthaler an der Pariser Oper.

"VOI CHE SAPETE" MIT CHRISTINE SCHÄFER ANSEHEN (neues Fenster wird geöffnet)

Giacomo Meyerbeer

O paradis!

O paradis!

Der große Meister der Pariser "Grand Opéra", dessen 150. Todestag wir diese Woche feiern, wurde zwar in Deutschland geboren, aber seine wahre Berufung erfuhr er erst in Paris, das Mitte des 19. Jahrhunderts die bedeutendste Opernstadt geworden war. Dort feierte Giacomo Meyerbeer, der als Jakob Liebmann Meyer Beer geboren wurde, rauschende Erfolge. Die "Grand Opéra" ist aus heutiger Sicht hinsichtlich ihrer Budgets und Produktionskomplexität eigentlich nur mit Hollywoodfilmen zu vergleichen: Fünf Akte, dazwischen vier Pausen mit Ballett, häufig mehr als fünf Stunden Aufführungsdauer, das mutet heute beinahe monströs an. Vermutlich ist das auch der Grund dafür, dass die Opern Meyerbeers heute nur noch selten aufgeführt werden. Doch seine Arien, in denen sein Sinn für Melodie, sein dramatisches Gespür und seine vollendete Orchestrierung offenbar werden, leben weiter. Hier die Arie "O paradis!" aus der Oper "L’Africaine", gesungen von Plácido Domingo.

"O PARADIS!" MIT PLÁCIDO DOMINGO ANSEHEN (neues Fenster wird geöffnet)

Link:

http://www.klassik.tv

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