Sonntag, 29. Juni 2014 / 17:45 – 18:50 Uhr
ARTE
Musik (Schweiz/Deutschland 2014, Erstausstrahlung) Im Januar dieses Jahres starb einer der größten Musiker unserer Zeit: der international ausgezeichnete Dirigent Claudio Abbado. Das Lucerne Festival Orchestra ehrte seinen Gründer und Chefdirigenten mit einem Gedenkkonzert im Rahmen ihres diesjährigen Oster-Festivals.
Eröffnet wird das Programm mit dem ersten Satz aus Schuberts Unvollendeter. Claudio Abbado dirigierte ihn bei seinem Luzerner Auftritt im August 2013 – seinem letzten Konzert überhaupt. Abbados einstiger Platz auf dem Podium bleibt für diesen Part unbesetzt, die Musiker spielen das Allegro moderato ganz in seinem Geiste, ohne einen Dirigenten.
Der gesamte Saal lauscht andächtig, als Bruno Ganz für seinen Freund Abbado das Gedicht "Brot und Wein" von Friedrich Hölderlin rezitiert. Isabelle Faust übernimmt den Solopart in Alban Bergs Violinkonzert, gewidmet "Dem Andenken eines Engels". Die deutsche Geigerin hat es 2011 mit Claudio Abbado einstudiert. Zum Abschluss erklingt das Finale aus Gustav Mahlers Dritter Symphonie, für die der Komponist ursprünglich den Titel "Was mir die Liebe erzählt" vorgesehen hatte. Die Werke von Berg und Mahler dirigiert Andris Nelsons, der auch im Sommer die vier Konzerte des Lucerne Festival Orchestras leiten wird.
Die Konzertaufzeichnung wird mit noch unveröffentlichten Interviewsequenzen mit Claudio Abbado in seinem privaten Domizil in Bologna ergänzt. Außerdem werden Aufnahmen seines Gedenkkonzerts am 27. Januar 2014 aus der Mailänder Scala gezeigt. Auch wichtige Wegbegleiter und Freunde Abbados, wie Bruno Ganz, Isabelle Faust und einige seiner Musiker und Mitbegründer des Lucerne Festival Orchestras kommen zu Wort.
Um 22:55 Uhr zeigt ARTE "Claudio Abbado dirigiert Beethoven", einen Mitschnitt vom Lucerne Festival 2013.
(pt/wa)