Donnerstag, 03. Juli 2014 / 23:15 – 00:10 Uhr
Bayerisches Fernsehen
Musikdokumentation (Tschechien 1991) Im Mai 1990 erlebten die Prager eine Rückkehr besonderer Art: Der Dirigent Rafael Kubelik, 1914 in Bychori in der Tschechoslowakei geboren, kam nach 42 Jahren wieder in seine Heimat. Nach den spektakulären Veränderungen in Osteuropa war er eingeladen, zur Eröffnung des Musikfestivals "Prager Frühlings" die Tschechische Philharmonie zu dirigieren. Auf dem Programm stand mit Bedrich Smetanas sinfonischer Dichtung "Mein Vaterland" ein Werk, das zum Inbegriff tschechischer Musik geworden war, zu einer Art musikalischem Nationalepos, das Landschaft, Mythos, Geschichte und Kultur seines Volkes widerspiegelt.
Kubelik kehrte zurück an den Ort, an dem er als junger Dirigent seine Karriere begonnen hatte: Bevor er 1948 die Tschechoslowakei verlassen hat, war er zwölf Jahre in der Tschechischen Philharmonie als Dirigent und künstlerischer Leiter tätig. All die Jahre dazwischen erschienen ihm nun "wie eine lange Pause". Er hat immer daran geglaubt, einmal zurückkehren zu können, er hat sich immer als Tscheche gefühlt und seinen Sohn Michael in dem Bewusstsein erzogen, dass Prag seine Heimat sei, auch wenn er sie schon als kleines Kind verlassen musste.
Jiri Reichl und Milan Maryska begleiteten den Dirigenten während der Tage vor dem Konzert und zeigen in ihrem Film die Probenatmosphäre, in der sich das Spannungsfeld verdeutlicht, in dem Rafael Kubelik seinem "Vaterland" gegenübertritt.
(pt/wa)