Berlin (mh) – Die Berliner Staatsbibliothek hat den Nachlass des Sängers Dietrich Fischer-Dieskau erhalten. Seine Witwe Julia Varady übergab die über 100 Nachlasskisten als Geschenk, teilte die Bibliothek am Mittwoch mit. Fischer-Dieskau (1925-2012) hatte noch zu Lebzeiten verfügt, dass die Materialien in seiner Heimatstadt bleiben und der Forschung zur Verfügung gestellt werden sollen.
Zu dem Nachlass des Sängers und Dirigenten gehören Musikdrucke mit eigenhändigen Notizen, Korrespondenzen mit Musikern, Konzertagenturen, Firmen oder Verehrern, Manuskripte zu seinen Vorträgen, Aufsätzen und Büchern sowie Fotos und Schallplatten bzw. CDs. Ein besonderes Stück des Nachlasses ist Fischer Dieskaus Konzertflügel, den er in den 50-er Jahren zu Beginn seiner Karriere gekauft hat. Der innenliegende goldfarbene Metallrahmen trägt die Unterschriften von Künstlerkollegen wie Leonard Bernstein, Daniel Barenboim, Arnold Schönberg und Wilhelm Kempf.
Der Inhalt der Nachlasskisten wird jetzt gesichtet und für die Erfassung in der Datenbank der Nachlässe vorbereitet. Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt zahlreiche von Fischer-Dieskau interpretierte Werke im Original, darunter Kompositionen von Bach, Beethoven, Mozart, Schubert, Schumann oder Mendelssohn Bartholdy.
Dietrich Fischer-Dieskau wurde auf den großen Bühnen der Welt als herausragender Lied- und Opernsänger gefeiert. Einem breiten Publikum ist der Bariton auch durch zahlreiche Tonaufnahmen bekannt. Sein Repertoire umfasste rund 3.000 Lieder von über 100 Komponisten. Als Schriftsteller befasste er sich vielfach mit Musiktheorie und -geschichte. Seit 1983 hatte er eine Professur an der Hochschule der Künste Berlin inne.
(wa)
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