(mh) – Zum Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren realisiert das Landesjugendorchester ein Projekt mit musikalischen Partnern aus Polen und Berlin. In Breslau, Warschau, Krakau und der deutschen Hauptstadt präsentieren die 98 jungen Musiker im Oktober eine "historisch inszenierte" Aufführung von Werken Arnold Schönbergs oder Alban Bergs, die kurz vor dem Krieg entstanden sind. Erstmals wird das Programm am Sonntag bei einer öffentlichen Generalprobe in der Landesmusikakademie NRW vorgestellt.
Landesjugendorchester NRW
Komponisten wie Alban Berg und Max Reger waren Vertreter einer Avantgarde, die Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus umstritten war. Bei der Uraufführung von Bergs "5 Orchesterliedern nach Ansichtskarten von Peter Altenburg" 1913 in Wien wurde Dirigent Schönberg gar von dem Komponisten Oscar Straus geohrfeigt. Der Skandal ging als "Watschenkonzert" in die Musikgeschichte ein.
In Kooperation mit der Berliner Humboldt-Universität, der Musikschule Breslau und der Chopin-Hochschule in Warschau wird das Landesjugendorchester NRW "Opfer" eines erneuten Tumults, der im Konzertsaal stattfinden wird. Was genau damals passierte und warum Arnold Schönberg im November 1918 einen Verein für musikalische Privataufführungen gründete, kann man in insgesamt sieben Konzerten in Deutschland und Polen erleben. In dem Orchester unter der Leitung von Hubert Buchberger wirken Studenten der Warschauer Musikhochschule mit. Solistin ist die junge Sopranistin Esther Dierkes.
Die öffentliche Generalprobe des Konzerts "Umbruch und Ausbruch – das LJO NRW auf Polenreise" findet am Sonntag, 17. August 2014, in der Landesmusikakademie NRW in Heek-Nienborg statt. Beginn ist um 16:00 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 5,00 Euro sind an der Nachmittagskasse erhältlich.
(wa)
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