Ciao Cello

15. August 2014 - 12:32 Uhr

Sonntag, 17. August 2014 / 10:45 – 12:00 Uhr
3sat

Dokumentation (Deutschland 2013, Erstausstrahlung) Was treibt junge Menschen an, Musiker zu werden? Sich über Jahre hinweg einem Instrument zu widmen, täglich mehrere Stunden den Fleiß und die Selbstdisziplin aufzubringen und sich nicht entmutigen zu lassen? Ist es der künstlerische Ausdruck, das Gefühl, der Welt etwas mitteilen zu können? Auf alle Fälle fordert es eine solche Leidenschaft und Hingabe, ohne die der Weg zu einem hochkarätigen Wettbewerb wie dem "TONALi Grand Prix" nicht denkbar wäre.

"Ciao Cello" DVD-Cover

"Ciao Cello" DVD-Cover

TONALi ist in Deutschland der höchstdotierte Nachwuchswettbewerb für talentierte Musiker. Jährlich wechselt er zwischen den Instrumenten Klavier, Violine und Violoncello. Die Dokumentation "Ciao Cello" entstand bei dem Wettbewerb 2012. Regisseur Hannes Treiber hat einen ganzen Sommer lang zwölf junge Cellisten durch den renommierten, alles abfordernden Leistungsvergleich begleitet.

Der Wettbewerb steht im Zeichen von Musikvermittlung durch junge Komponisten, junge Instrumentalisten und junge Klassikhörer. Dazu kooperiert TONALi mit zwölf Hamburger Schulen, leitet Schülermanager an, die für Wettbewerbsteilnehmer eigenverantwortlich Konzerte organisieren und prämiert die Schule, die zum Finale die meisten Zuschauer mobilisiert.

"Also stellt euch vor, man ist 19 Jahre alt und bewegt seine Finger bis zu sechs, acht Stunden täglich auf vier Stahlseiten. Das nicht nur auszuhalten, sondern als Genuss zu empfinden – das ist Talent", sagt TONALi-Gründer Amadeus Templeton in einer zentralen Filmsequenz.

Schulkonzert

Schulkonzert

Einfühlsam tastet sich "Ciao Cello" an die zwölf hochtalentierten TONALi-Cellisten im Alter zwischen 16 und 21 Jahren heran und setzt dabei ganz auf die Musik. Viele Sequenzen werden vom leidenschaftlichen Spiel der jungen Musiker getragen, statt von Worten – vor, während und nach dem hochkarätigen Wettbewerb sowie bei den Schulkonzerten.

"Wenn man sich für eine Karriere als Musiker entscheidet, muss man das zunächst vor sich selbst und dann vor seinem Publikum stets aufs Neue legitimieren", sagt Mitgründer Boris Matchin, der wie sein Kollege selbst Cellist ist. Beide kennen die ambivalenten Gefühle, die ihre Sprösslinge auf dem Weg zum Berufsmusiker auf Exzellenzniveau durchleben: "Das kann viel Kraft kosten."

(pt/wa)

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