Protest-Konzert der Berliner Musikschul-Lehrer

22. September 2011 - 07:26 Uhr

Über 90 Prozent der Berliner Musikschul-Lehrer sind nicht angestellt, sondern arbeiten auf Honorarbasis. Diese Zahl ist nirgendwo in Deutschland so hoch wie in der Hauptstadt, und sie steigt noch. Als Honorarkräfte werden die Lehrer schlechter bezahlt, erhalten keine vollständige Honorarfortzahlung im Krankheitsfall, keinen Mutterschutz und keine Alterssicherung. Nun befürchten die Lehrer zusätzliche Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen. Nach Plänen der Bildungsverwaltung sollen sie künftig nicht mehr "fortlaufende monatliche Bezüge" erhalten, sondern jede Stunde einzeln abrechnen. Das berichtet der Berliner "Tagesspiegel".

Musikunterricht

Anstatt die Musiklehrer fest anzustellen, soll ihr Status als freie Unternehmer noch gefestigt werden. Dadurch stehen auch Kooperationen der Musikschulen mit allgemeinbildenden Schulen auf dem Spiel. Dagegen rufen die Berliner Lehrervertretung und die Gewerkschaft ver.di zum Protest auf. Als Auftakt lädt das Berliner Musikschullehrer-Orchester für den kommenden Samstag zu einem Konzert vor dem Roten Rathaus ein. Bei den Klängen der 9. Sinfonie von Antonin Dvorak ("Aus der Neuen Welt") können sich Schüler, Eltern und alle Musikinteressierten über die Situation und die Forderungen der Musiklehrer informieren.

Das Protest-Konzert "Achtung für Musikschulen" beginnt am 24. September 2011 um 13:30 Uhr am Neptunbrunnen gegenüber dem Roten Rathaus.

(wa)

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