(mh) – Von kaum einem Musikinstrument ist die Entstehungsgeschichte so genau bekannt wie von der Glasharmonika. Erfunden hat sie 1761 Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Zu den wenigen Musikern, die das Instrument heute beherrschen, gehören Christa und Gerald Schönfeldinger – das Wiener Glasharmonika-Duo. Am Sonntag sind sie im Berliner Musikinstrumenten-Museum zu erleben.
Der Wiener Arzt und Gelehrte Franz Anton Messmer nutzte die Glasharmonika zur Nachbehandlung und Entspannung seiner Patienten. Denn er war davon überzeugt, dass sie wie kein anderes Instrument vermag, direkt die Seele eines Menschen anzusprechen. Über Marianne Kirchgessner, die wohl berühmteste Virtuosin auf der Glasharmonika im ausgehenden 18. Jahrhundert, schreibt der Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart: "Unter ihren Fingern reift der Glaston zu einer schönen Zeitigung und stirbt so lieblich dahin wie Nachtigallenton, der Mitternachts in einer schönen Gegend verhallt."
In seiner 1919 uraufgeführten "Frau ohne Schatten" hat Richard Strauss der Glasharmonika ein bedeutsames musikalisches Denkmal gesetzt. Neben Auszügen aus dieser Oper interpretieren die beiden Musiker Werke anderer namhafter Komponisten sowie weihnachtliche Hirtenweisen aus Salzburg und Tirol. Christa Schönfeldinger wird die originale Glasharmonika (Süddeutschland oder Österreich, um 1800) aus dem Bestand des Musikinstrumenten-Museums spielen.
Das Konzert "Das Flüstern der Sterne" mit dem Wiener Glasharmonika-Duo beginnt am Sonntag, 14. Dezember 2014, um 11:00 Uhr im Musikinstrumenten-Museum Berlin. Karten zum Preis von 14,00 Euro (ermäßigt 8,00 Euro) sind telefonisch (030 / 25481178) oder an der Tageskasse erhältlich.
(wa)
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Mit feuchten Händen zu sanften Tönen: Das Wiener Glasharmonika-Duo
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