Köln/Berlin – Der Deutsche Chorverband (DCV) hat das Bundesbildungsministerium wegen ausstehender Fördergelder verklagt. Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Köln bestätigte am Donnerstag den Eingang der Klage. Wie der DCV mitteilte, wurden dem Verband Anfang 2013 für verschiedene Singprojekte mit benachteiligten Kindern 4,7 Millionen Euro aus dem Programm "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" zugesichert. Seit Juli 2014 ruhten die Zahlungen allerdings, weil viele Anträge angeblich Mängel hinsichtlich der Förderbedingungen aufwiesen.
Häufig ginge aus ihnen nicht die konkrete Zahl der bildungsbenachteiligten Kinder in den kooperierenden Kindergärten und Grundschulen hervor. Außerdem hätten die Projekte außerhalb des Unterrichts umgesetzt werden müssen, habe das Ministerium argumentiert. Der Chorverband hält dagegen, dass zu Beginn des Programms gerade für dieses Förderkriterium klare Definitionen gefehlt hätten.
Das Angebot des Bildungsministeriums, ausstehende, vom Chorverband bereits bewilligte Projektgelder unter bestimmten Bedingungen zu erstatten, lehnte der Verband ab. Das Ministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Der DCV ist nach eigenen Angaben mit mehr als 22 000 Mitgliedschören der größte Dachverband für das Singen in Deutschland.
(dpa)
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