Musikhochschule Lübeck feiert Brahms-Institut und Brahms-Festival

22. April 2016 - 08:15 Uhr

Lübeck – Die Musikhochschule Lübeck (MHL) feiert ein doppeltes Jubiläum. Seit 25 Jahren gibt es das Brahms-Institut und das Brahms-Festival. Aus diesem Anlass ist das Festival- Programm diesmal besonders üppig. Es bietet 35 Konzerte mit rund 100 Mitwirkenden in zehn Tagen, darunter ist ein Wandelkonzert mit 25 Stunden Musik am Stück und erstmals auch ein Mitsing-Angebot für musikbegeisterte Laien, die zusammen mit Studenten Lieder von Johannes Brahms einstudieren und aufführen können. Das "silberne" Brahms-Festival wird am (heutigen) Freitag mit einem Festakt im Brahms-Institut zum 25-jährigen Bestehen der Forschungseinrichtung eröffnet.

Brahms-Institut Lübeck

Brahms-Institut Lübeck

Nach einem Festvortrag des Archivdirektors der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Otto Biba, werden 25 Preise für Brahms-Liebhaber versteigert, darunter ein Hauskonzert mit der Pianistin Violetta Khachikyan und eine Führung mit Biba auf den Spuren von Brahms in Wien. Der 1833 in Hamburg geborene Brahms lebte seit 1872 in der österreichischen Hauptstadt und starb dort 1897. Er schrieb Orchester- und Kammermusik, Lieder und Chorwerke.

Das Besondere beim Brahms-Festival ist, dass Studenten gemeinsam mit Dozenten, wie zum Beispiel der Klarinettistin Sabine Meyer, gemeinsam auf der Bühne stehen. "Das ist unter den deutschen Musikhochschulen so gut wie einmalig", sagt die Sprecherin der Lübecker Musikhochschule, Susanne Pröpsting.

Beim diesjährigen Festival vom 22. April bis zum 1. Mai sind Kompositionen von Brahms, aber auch von Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Robert Schumann, Max Reger, Richard Strauss und anderen zu hören. "Das Festival hat sich schon immer nicht nur mit Brahms selbst beschäftigt, sondern auch mit Komponisten, die ihn beeinflusst haben oder von ihm beeinflusst wurden", sagt Wolfgang Sandberger, Projektleiter und Leiter des Brahms-Instituts.

Das Institut an der Musikhochschule Lübeck wurde 1992 eingeweiht. Kernstück ist die weltweit größte private Brahms-Sammlung der Eheleute Hofmann, die sie bereits 1990 an das Land Schleswig-Holstein verkauft hatten. "In den folgenden 25 Jahren haben wir die Sammlung durch Zukäufe und Schenkungen kontinuierlich ausgebaut", sagt Sandberger. Zum Bestand gehören Handschriften, Notendrucke und Stichvorlagen, die von Wissenschaftlern aus aller Welt genutzt werden, aber auch persönliche Gegenstände des Komponisten vom Adressbuch über eine Haarlocke bis zu seiner privaten Bibliothek.

Zum Programm des zehntägigen Festivals, das unter dem Motto "Verwandlungen" steht, gehören Symphoniekonzerte, Chorwerke und Kammermusik in den unterschiedlichsten Besetzungen. In einer Langen Brahms-Nacht ist experimentelle Musik in ungewöhnlichen Besetzungen zu hören, darunter eine Mono-Oper "Das Tagebuch der Anne Frank" für eine Singstimme und Klavier und Psychedelische Clubmusik mit Percussion und Elektronik.

Aus den elf Konzerten des erste Festivals sind 35 in diesem Jahr geworden. "2015 hatten wir rund 3300 Besucher. In diesem Jahr bieten wir wegen des Jubiläums noch einmal zwölf Konzerte mehr, deshalb hoffen wir auch auf mehr Zuschauer", sagt Pröpsting.

(Von Eva-Maria Mester, dpa/MH)

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