Das Buch der Madrigale

30. Juli 2017 - 10:00 Uhr

Sonntag, 30. Juli 2017 / 18:25 – 19:10 Uhr
ARTE

Musik (Deutschland 2014) Mit dem "Buch der Madrigale" präsentiert das Leipziger Vokalensemble "amarcord" herausragende Kompositionen der europäischen Renaissance. Madrigale sind mehrstimmige Chorwerke, die auf Gedichten weltlichen Inhalts basieren. Die fünf ehemaligen Thomaner trafen sich mit den Spezialisten für Alte Musik Hille Perl (Gambe), Lee Santana (Laute) und dem Percussionisten Michael Metzler im Norden Italiens, in Venetien, um dort die weltlichen Madrigale aufzuzeichnen.

Das Buch der Madrigale

Das Buch der Madrigale

Kunstvoll, stilsicher und mit vollkommenem Ensembleklang sowie gewürzt mit einer Portion Humor widmet sich amarcord den Madrigalen. Die Entstehungszeit der Werke scheint uns weit entfernt. Doch schaut man auf die Texte, so haben sich die alltäglichen irdischen Themen von Freud, Leid und Liebe bis heute kaum verändert. John Dowlands liebestrunkenes "Come away, come, sweet love" ist ebenso zu hören wie die frechen Madrigale "Lucia, celu" und "Une puce j’ay dedans l’oreille" von Orlando di Lasso sowie Ausschnitte aus der Madrigalkomödie L’Amfiparnaso von Orazio Vecchi.

In kleinen Interviewsequenzen zwischen den Werken vermitteln die Leipziger Sänger ein facettenreiches Bild der Renaissance und erwähnen zugleich interessante Details zu den einzelnen Kompositionen. Gesungen wird in fünf Sprachen: auf Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch. Das Ensemble amarcord überzeugt dabei nicht nur durch beeindruckende Virtuosität, Vielseitigkeit und Homogenität, sondern auch durch großes schauspielerisches Talent.

Als Kulisse für "The Book of Madrigals" diente die Villa Godi im italienischen Venetien. Die um 1542 erbaute Villa gilt als das erste Bauwerk von Andrea Palladio und zählt zum Weltkulturerbe. Luchino Visconti drehte dort seinen Filmklassiker "Senso". Skulpturen, Büsten, Trophäen und Fresken in den prunkvollen Sälen bilden die Geschichten der griechischen Götter ab, huldigen der Kunst und entführen in griechische Landschaften. An diesem historischen Ort erwacht die Musik des 16. Jahrhunderts zu neuem Leben.

(pt/MH)

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