Antrittskonzert Chefdirigent Ticciati beim DSO Berlin

26. September 2017 - 09:00 Uhr

Berlin (MH) – Der Brite Robin Ticciati gibt am (heutigen) Dienstag sein offizielles Antrittskonzert als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO) Berlin. Dabei schlägt der 34-Jährige einen musikalischen Bogen vom Barock bis in die Gegenwart: Auf Jean-Féry Rebels Suite "Les éléments" lässt er die Deutsche Erstaufführung von Thomas Larchers Symphonie Nr. 2 mit dem Titel "Kenotaph" folgen. Er beschließt den Abend in der Philharmonie mit Richard Strauss' Tondichtung "Also sprach Zarathustra".

Robin Ticciati

Robin Ticciati

Das DSO führt den neuen Chef in diesen Tagen mit viel Musik ein. Bereits am Samstag hatte Ticciati die 100 Profimusiker sowie rund 1.000 Laienmusiker beim "Symphonic Mob" in einem Berliner Einkaufszentrum geleitet. Am Freitag tritt der Brite in einem ehemaligen Kraftwerk auf, am 3. Oktober dann wieder in der Philharmonie.

Der Nachfahre italienischer Einwanderer hat bereits eine beträchtliche Karriere hinter sich. 2005 war er der jüngste Dirigent, der je an der Mailänder Scala dirigierte, damals war er erst 22. Neun Jahre später wurde er Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera, ein Posten, den er in Zukunft weiter neben seiner Berliner Position innehat.

2006 folgte eine Einladung zu den Salzburger Festspielen, die Bamberger Symphoniker holen ihn regelmäßig als Gastdirigenten. Den ersten Chefposten übernahm er 2008 beim Scottish Chamber Orchestra. "Ich stehe, wo ich stehe, und denke nicht darüber nach, wie weit ich für mein Alter gekommen bin", sagt Ticciati im Gespräch. "Es geht mir um die Musik und die Zuhörer, die ich damit erreiche."

Nach dem Russen Tugan Sokhiev, der nach vier Jahren zum Bolshoi Theater wechselte, und dem dreijährigen Gastspiel von Ingo Metzmacher setzt das DSO wieder auf einen jungen Dirigenten. Das hat bei dem Ensemble Tradition: Ferenc Fricsay und Lorin Maazel, die ersten beiden Künstlerischen Leiter des DSO-Vorläufers RIAS-Symphonie-Orchester (RSO) waren gleichermaßen 34, Riccardo Chailly sogar erst 28.

Seine ersten Erfahrungen mit der Musik sammelte Ticciati mit dem Klavier und der Violine, später spielte er in nationalen britischen Jugendorchestern die Pauke. Mit den Schlaginstrumenten habe er ein Gefühl für Rhythmus und Genauigkeit bekommen. Und dann forderte ihn eines Tages der damalige Dirigent des Englischen Jugendorchesters, Simon Rattle, bei einer Probe auf, selber den Taktstock in die Hand zu nehmen.

(wa, mit dpa)

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