Der Musikpreis "Ton und Erklärung" 2012 geht an Marie-Claudine Papadopoulos aus Mannheim. Die 25-jährige Geigerin gewann den Wettbewerb "Werkvermittlung in Musik und Wort", teilte der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft am Samstag mit. Den zweiten Platz errang die ebenfalls 25-jährige Marie Stéphane Radauer-Plank (Hannover). Eine besondere Anerkennung wurde dem 20-jährigen Albrecht Menzel (Graz) verliehen. In drei Wettbewerbsrunden wurde neben künstlerischem Können die verbale Vermittlung der interpretierten Werke bewertet.
Marie-Claudine Papadopoulos erhielt den Musikpreis unter anderem "für ihre große Musikalität sowie für ihre konstant gute Gesamtleistung in allen drei Wettbewerbsrunden", erklärte Jurymitglied Stephan Frucht, Geschäftsführer des Kulturkreises. Die Zweitplatzierte, Marie-Stéphane Radauer-Plank, habe "vor allem durch ihre musikalische Tongestaltung" überzeugt. Albrecht Menzels "enormes Potential" vor allem bei der Darbietung des zeitgenössischen Solowerks sei mit einer besonderen Anerkennung bedacht worden, sagte Frucht.
Die Wettbewerbsgewinner erhalten ihre Auszeichnungen im Rahmen eines Preisträgerkonzerts am 21. Oktober 2012 in Nürnberg. Dort spielen sie mit dem Münchner Rundfunkorchester und der Leitung von Ulf Schirmer während der Jahrestagung des Kulturkreises. Neben dem Preisgeld und weiteren Konzertauftritten beinhaltet der Musikpreis eine CD-Produktion sowie die Uraufführung eines Auftragswerkes. In diesem Jahr wird Violeta Dinescu ein Stück für Solo-Violine komponieren.
Der Musikwettbewerb des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft wird jedes Jahr für ein anderes Instrument oder Fach der klassischen Musik ausgeschrieben. Seit 2007 wird er in dem Format "Ton und Erklärung – Werkvermittlung in Musik und Wort" durchgeführt. Hintergrund seien die Anforderungen des modernen Konzertbetriebes. Von den Musikern werde heute weit mehr als die ästhetische Wiedergabe von richtig gespielten Noten erwartet. Es komme vielmehr darauf an, die Werke einem immer wieder neuen Publikum verständlich zu machen. Die Vermittlung der Kompositionen geschehe nicht nur über das Musizieren, sondern werde immer häufiger auch verbal gefordert, so der Kulturkreis.
(wa)
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