Mainz/Berlin (MH) – Das Javus Quartett aus Salzburg erhält den diesjährigen Hans-Gál-Preis. Damit werde ein "überaus dynamisches, perfekt eingespieltes Ensemble aus drei fantastischen Streicherinnen und einem jungen Cellisten auf Augenhöhe" ausgezeichnet, teilte die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur am Donnerstag mit. "Dank ihres Studiums am Mozarteum verbinden sie die Tradition der Musikstadt Salzburg mit allem, was von einem jungen Streichquartett heute verlangt wird: perfekte Technik des Einzelnen, blindes Verständnis im Zusammenspiel und maximale Bandbreite in Dynamik und Klangfarben", erklärte die Jury.
Der Hans-Gál-Preis wird seit 2020 an ein internationales Nachwuchsensemble vergeben. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Die diesjährige Verleihung soll am 8. Dezember stattfinden. Die Feier ist verbunden mit einem Konzert der Preisträger Marie-Therese Schwöllinger und Alexandra Moser (beide Geige), Anuschka Cidlinsky (Bratsche) und Oscar Hagen (Cello), bei dem auch ein Werk von Hans Gál aufgeführt wird.
Der Hans-Gál-Preis erinnert an den Komponisten, Musikwissenschaftler und -pädagogen (1890-1987), der von 1929 bis 1933 Direktor des Konservatoriums Mainz war. Wegen seiner ungarisch-jüdischen Abstammung wurde er nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten beurlaubt und emigrierte zunächst nach Österreich, 1938 nach Großbritannien. 1945 wurde er britischer Staatsbürger und unterrichtete bis 1955 an der Universität Edinburgh.
Die Auszeichnung wird von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Stiftung Villa Musica Rheinland verliehen. Die bisherigen Preisträger waren das Streichquartett Esmé aus Köln und das französische Trio Sōra.
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(wa)
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