Von Anna Lang (20), Teilnehmerin beim Jugendradiotag von BR-KLASSIK
Das sind also die Leute von BR-Klassik. Älter hab ich mir sie vorgestellt. Vor uns steht strahlend eine Riege von Journalisten des Bayerischen Rundfunks, die uns diese Woche das Handwerk zum Radiomachen beibringen wollen. Im September haben wir dann eine eigene Sendung. "So klingt Aschaffenburg" heißt es dann um 16:05 Uhr. Die Uhrzeit steht schon fest, aber wie läuft das alles ab?
Die Ungewissheit beherrscht den Raum. Fast 30 Jugendliche sitzen im großen Saal des BR in München. Die Projektleiterin Carmen Fiedler erklärt: "Hier tagt normalerweise der Rundfunkrat". Das sieht man: Vier große Flatscreens an der Decke – an jeder Seite des Konferenztisches einer. Hoffentlich fällt da mal nicht einer runter. Dann noch eine riesige Fensterfront, feinste Holzvertäfelung, Beamer, Leinwand, eben ein hochtechnisierter Raum. Neben mir sitzt Daniel. Mit ihm darf ich meine Stadt vorstellen. Wie der wohl drauf ist? Ich kenne ihn noch nicht.
Die Woche Radioferienkurs vergeht schneller als gedacht. Und schneller als mir lieb ist. Spannend war’s und vor allem Spaß hat es gemacht. Wir haben eine ganze Menge gelernt: Interview-Training, Sprechübungen, eine echte Moderation, ein bisschen Technik und natürlich die obligatorische Theorie: Wie konstruiere ich einen Beitrag? Zum Glück war das nicht so trocken wie im Hörsaal.
Das Mysterium ist gelöst, in groben Zügen können wir uns vorstellen, wie unsere eigene Sendung ablaufen wird. Mit Daniel verstehe ich mich gut. Wir sind uns zwar nicht immer einig, aber das verspricht eine spannende Moderation zu werden. Während er sich für ein Interview mit einer klassischen Pianistin entschieden hat, werde ich einen richtigen "Jazz-Boy" – so Daniel – besuchen.
Zurück in Aschaffenburg: Unser erstes Event ist das Afrika-Karibik-Festival. Ganz schön viel Quatsch haben Daniel und ich da gelabert. Wir haben exotische Tiere probiert, den Weltbasar unsicher gemacht und ich habe eine Trommelstunde bekommen. Wirklich lustig war’s. Und vor allem erstaunlich, wie viele Menschen so scharf darauf sind, in das Mikro vom BR zu sprechen.
Ein paar Tage später sind wir zwei rasenden Reporter auch gleich schon unterwegs zu den nächsten Terminen. Fagottbauer Stephan Leitzinger erwartet uns in seiner Werkstatt. Ein interessanter Mensch. Daniel lässt Pianistin Michelle Olschewski in sein Mikro sprechen und ich quetsche Paul Gehrig über seine Leidenschaft aus, die Hammond-Orgel. In der Aschaffenburger Einkaufsmeile erfahren wir von den Passanten dann noch, wie denn unsere Stadt klingt. Aha, einiges wusste ich noch gar nicht.
Aber eines ist sicher: Der Jugendradiotag wird super. Am 29. September heißt es dann: Einschalten. Der Jugendradiotag von acht bis 20 Uhr auf BR-Klassik.
9. Jugendradiotag – So klingt meine Stadt
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