Felix Mendelssohn Bartholdy – Der Schmerz des Glücks

05. November 2012 - 08:04 Uhr

Donnerstag, 08. November 2012 / 23:05 – 23:50 Uhr
MDR-Fernsehen

Dokumentation (Deutschland 2009) Nach Italien, ins Sehnsuchtsland der Deutschen, zog es 1830 auch den 21-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy. Inspiriert von Goethes "Italienischer Reise" und getrieben von dem Anspruch seiner Familie, sich auf Reisen zu bilden, sollte Rom zu einem der schöpferischen Orte in seinem Leben werden. In der "Ewigen Stadt" bezog er am Spanischen Platz Nr. 5 in einem kleinen Haus mit zwei Fenstern Quartier.

Szenenfoto

Von dort lag ihm "das ganze unermessliche Rom wie eine Aufgabe zum Genießen vor", wie er begeistert in seinen Reisebriefen berichtet. Ein ihn verzaubernder, geschichtsträchtiger Flecken, der ihn zum Komponieren geradezu beflügelte. Neben der Hebriden-Ouvertüre und der Schottischen Sinfonie arbeitete er weiter an der Reformationssinfonie und schuf bedeutende Choralkantaten. Als Nachwirkung dieser Reise kann man wohl auch die Komposition der Italienischen Sinfonie betrachten, die 1833 in London uraufgeführt wurde.

Aus Anlass seines 200. Geburtstages begab sich ein MDR-Team mit dem langjährigen Gewandhauskapellmeister und international gefeierten Dirigenten Professor Kurt Masur an Lebens- und Wirkungsstätten Felix Mendelssohn Bartholdys. Beide Musiker haben auf überragende Weise zum internationalen Ruhm des Leipziger Gewandhauses beigetragen. Mendelssohn war 26 Jahre, als er – umjubelt vom Publikum – in Leipzig die Leitung des Gewandhauses übernahm. Masur hat über Jahrzehnte mit seinen einfühlsamen Interpretationen und seinem ambitionierten Bewahren der Mendelssohnschen Traditionen dem Orchester Weltgeltung verschafft. Kurt Masur war es auch, der Mendelssohn in Leipzig und in der Welt wieder ins Bewusstsein der musikalischen Öffentlichkeit rückte.

Besucht wurden Orte, die von Triumphen, Enttäuschungen und Schicksalsschlägen des Komponisten Felix Mendelssohn erzählen. Die Dokumentation von Eva Jobst zeichnet nicht nur den Lebensweg des brillanten Musikers nach, sondern stellt Mendelssohn auch als Ehemann, Vater, Enkel von Moses Mendelssohn sowie als bedeutenden Aufklärer im ausgehenden 18. Jahrhundert vor. Seine Schwester Fanny Hensel, die Felix am nächsten stand, lässt Denken und Fühlen des "kleinen Bruders" Felix nachempfindbar werden. Wie ihr Bruder hochtalentiert, verhinderte schlicht der Umstand, dass sie ein Mädchen war, eine musikalische Karriere. Ihr früher Tod brach Mendelssohn vermutlich das Herz: Er starb nur wenige Monate nach ihr. In die Rolle von Fanny schlüpfte die bekannte Schauspielerin Ulrike Krumbiegel.

(pt/wa)

Mehr zu diesen Schlagwörtern: , ,
Print Friendly