Musik aus der Zeit der Belle Epoque

13. März 2015 - 11:47 Uhr

Sonntag, 15. März 2015 / 18:30 – 19:15 Uhr
ARTE

Dokumentation (Frankreich 2013) Welchen Schwung, welche Heiterkeit vermitteln diese Lieder! Vom späten 19. Jahrhundert bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs singt das zügellose Paris der Belle Epoque von Liebe, Lebensgenuss und Sorglosigkeit. Die Dokumentation stellt nicht nur die großen Interpreten der Belle Epoque vor – wie Mayol, Fragson, Polin, Dranem, Yvette Guilbert und viele mehr – präsentiert von einem dynamischen Maurice Chevalier, sondern auch Covers von Chansons aus dieser Zeit durch Künstler der frühen 1960er Jahre wie Serge Gainsbourg, Juliette Gréco, Philippe Clay, Jean Richard und Fernandel.

Musik aus der Belle Epoque

Musik aus der Belle Epoque

Tatsächlich blickte man in den sogenannten Trente Glorieuses, den Jahren des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg, fasziniert auf die lebendige Euphorie der Belle Epoque zurück, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein jähes Ende fand. Zur breiten Palette der Musik, die das Sittenverständnis und die Mentalität der Belle Epoque gut veranschaulicht, gehören romantische Liebeslieder, komischer Bühnenklamauk, schlüpfrige Gassenhauer der als "Comiques Troupiers" bekannten Kabarettisten in Soldatenverkleidung, immer wiederkehrende Refrains beliebter Ohrwürmer, Texte über die gesellschaftliche Atmosphäre jener Zeit und die Energie des Ragtime.

Die Dokumentation von Yves Riou und Philippe Pouchain stützt sich auf umfangreiches Archivmaterial – zahlreiche Bilder, erste Tonaufnahmen und Kolorationen -, das den unglaublichen Erfindungsgeist dieser Zeit mit ihren wissenschaftlichen und technischen Durchbrüchen ebenso widerspiegelt wie ihr kulturelles Erwachen, verkörpert durch Komponisten wie Aristide Bruant und Vincent Scotto.

(pt/wa)

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